Lyrik

13Kai Orchideeäfach!

In der Frauennotschlafstelle an der Seebahnstrasse.
Stadelhofer Bahnhof voräm Coop: I stoh do, sött Mischlä, ha kas dihai, wött Tschillä! Wenn d' Bullä mi wönnd gseh i därä Not, nimm i d' Rollträppä in Undorgrund, will diä nätti Polizai chunnt all halb Stund; abär wo Faschos dä Elmar mitärä Fläschä verschlönd, sitzäds ir Urania und hälfäd äm nöd! S' Mischlä isch schomoll für nüt gsi. A mir laufed lutor Lüt verbi. «Tschuldigung, hettäd Sie mir eventuell öppis Münz?»mehr...
7 min.

Ein Jamaika-Lied *Auf dem Balkon

Was sind das für Bilder? He, seht ihr das nicht? Die stehen auf dem Balkon und sie winken. He, Leute, riecht ihr nicht, wie die nach Macht und Posten stinken? Was sind das für Bilder? Ich kann es nicht fassen. Eine jeder schaut drein wie eine Majestät: „Ohne mich könnte ihr das Staatsgeschäft lassen, weil es ohne mich nicht geht!“ Was sind das für Bilder?! Wie feudal! Der Balkon unter den Füssen. Das Geländer ist brüchig, ihr Lächeln ist schmal.mehr...
2 min.

Verkehrslage.

Blaulicht zuckt aufVerkehrslage

Der Mann auf dem Fahrrad zetert, als er dem Mann im Auto die Vorfahrt nimmt. Knapp entkommt er. Der Mann im Auto wütet, als die Frau im weissen SUV vor ihm nicht schnell genug bei grün über die Kreuzung rast. Der Mann fällt vom Fahrrad, als die Frau im weissen Panzer ihn anfährt; touché! Für den Stahl, touché! Für das Überleben. Wie es aussieht, kommt er mit Prellungen davon. Der Mann im Auto bremst aus Neugierde an der Umfallstelle ab. Ein anderer Mann in einem anderen Auto fährt auf. Karambolage.mehr...
2 min.

Ein grossartiger TagÜbliche Tage im Weissen Haus

Am Morgen sagt der Boss: Es wird ein grossartiger Tag im Weissen Haus. Am Mittag sagt der Boss: Es ist ein grossartiger Tag im Weissen Haus. Am Nachmittag sagt der Boss: Es wird gleich ein grossartiger Tag im Weissen Haus zu Ende gehen. Am frühen Abend sagt der Boss: Es geht unverzüglich ein grossartiger Tag zu Ende im Weissen Haus.mehr...
1 min.

Klare Sachen.

Über der Stadt schweben die Flugzeuge einKlare Sachen

Die Krähe hackt die Meise tot. Das Licht des Abends ist klar. Die dunklen Tannen stehen stumm, und die Pappeln wie die Damen, mit Perücken aus einem Weit nach hinten gerückten Jahrhundert. Die Krähe hackt die Meise tot. Im Strauch wiegen sich die Zweige. Im Strauch, wo die Krähe ihre Beute klarmacht. Auf dem Balkon stehe ich. Ich halte ein Glas Bier in der Hand. Die Welt ist wie sie ist.mehr...
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Marschmusik-TyrannenLücken auf Krücken

Lücken auf Krücken.
Abgestanden in Gehirnmassen getöteter Orgasmen der Frauen aufgeblasene Schwänze ALLER Marschmusik-Tyrannen. Hysterien durchdrungen vom Gelächter brachte das Orakel erstmals jenes blaue Schweigen ins Rollen.mehr...
1 min.

Unter dem VenushügelNichts für Weicheier

Unter dem Venushügel, jenes Genie des Geschmacks, malt Blumen aus Zuckerwatte und leckt sie obendrein ab. Ein pralles Beet aus Rosafarben und Knospen der feuchten Nacht. O du fleischgewordener Schrei! - welch flinke Zungen hatten es an deiner Heiligkeit zu rühren gewagt?! O du honigsüsser Wonnetropfen! - was war der Preis, als du dich einst der Welt offenbartest?mehr...
1 min.

Archäologischer Eigenbefund.

Hinterm Vorhang der PupillenArchäologischer Eigenbefund

Ich habe da einen Zahn gesehn, in meinem Mund, in unterer Reihe hinten links. Der Arzt hielt mir den Spiegel vor und sprach: „Bilder erklären mehr als Wörter.“ (Besucht er gradNen Abendkurs in Philo- oder Astrologie?) Orangenrehbraun (Farben gibt's, Johann,Da wärste nicht drauf gekommen!) Er war Der ältesten einer in meinem SteinbruchKopf. Ihn anzuschauen, war nicht richtig schön.mehr...
2 min.

Die Themen des TagesAus dem Versatz

Als Student, das Proseminar vom Herrn Professor, höchstdaselbst in diesem Jahr, wann kommt das wieder, so ein Gedicht vom Jägerlein das jagt, sei nichts als ein Versatz, gefragt als neu, ganz ohne Scheu, in den Blättern, als Meldungen, für die Themen des Tages.mehr...
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Die Spiegelwände erbauter KartenhäuserWeckruf

Neulich jagte mir Nietzsche, Kugeln durchs Gehirn, und brach mir das Genick, denn nichts deutete mehr auf einen Traum, so sehr dürstete es mich nach dem Sinn, sogar jedes von mir gemalte Bild erwies sich als ein Hirngespinst, also sprach Nietzsche: „Gott ist tot“, und rüttelte fortwährend an allen Spiegelwänden erbauter Kartenhäuser.mehr...
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HeeresleitungWunderzauber

NWDNS-179-WP-1463
Herr und Knecht, kommen gut zurecht, wo nichts zu sagen, lässt sich's wagen, frisch und munter, ohne Zunder, wahre Wunder.mehr...
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Aktueller Termin in Berlin

Wie entwirft man ein Plakat? Workshop

Die Politik von unten, die nicht über Fernsehen oder Bannerwerbung verfügt, braucht andere wirksame Kommunikationsmittel, um die Aufmerksamkeit der Passant:innen auf der Strasse zu gewinnen.

Donnerstag, 2. Mai 2024 - 16:00 Uhr

Hedwig Dohm Haus, Ziegelstraße 4, 13129 Berlin

Kürschner

Oben ohne, mit der MittagsdrohnePopulist

Kickerikih, auf dem Mist, wie das so ist, als popo populist, bleibst am Ball, gehisst, auf jeden Fall, ganz oben ohne, mit der Mittagsdrohne.mehr...
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Die Urhymne der ZivilisationKultbrei

Zappe mich durch den TV-Dschungel und lande bei Heino, der mittlerweile in nem ledernen Outfit eines Rockeropas steckt und seine Augen noch immer mit einer schwarzen Sonnenbrille abdeckt. „Was sollen die Nachbarn sagen?!“, ertönt es im Hintergrund, während Heino 'a la Rammstein sein Lied mit den Worten: „Junge, brich deiner Mutter nicht das Herz!“, fortsetzt.mehr...
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Bumipol und sein Sohn.

Tod im BettBumipol und sein Sohn

Starb einst der König Bumipol, in hohem Alter und geehrt. Er starb nicht in dem Swimmingpool, der ihm und seiner Frau gehört. (Wie komme ich auf Swimmingpool? Egal, ich finde, es klingt cool.) Er schied dahin in einem Bett, Vermutlich satt und gut behütet. Obwohl das Alter auch nicht nett Zu denen ist, die hoch begütert. (Auch dieser Reim ist so lala, mit diesem r inmitten da.)mehr...
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Wiedergeburt der TodesspiraleMAMA

In der Wiedergeburt der Todesspirale das verlorene Gesicht in aufgelöster Farbe unter einer dicken hellblauen Decke, auf der weisse kreisende Vögel abgebildet waren; kurzes braunes Haar wild nach hinten geglättet geschlossene Augenlider im Tageslicht versinkend mit erloschenen Lippen, die stets nach Erklärungen rankten. Nichts ist übrig geblieben, ausser dem leblosen Längenmass zurechtgelegter Glieder.mehr...
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Vakuumverpackungen im EinkaufswagenTic Tac Toe

Tic Tac Toe.
Du knallst deine Gedanken ab und erwartest den Tod steigst ins Auto und wunderst dich, dass du dich nicht auf dem Highway befindest und durch Arizona fährst; stampfst in so nen Billigladen und schaufelst im grossen Stil Vakuumverpackungen in deinen Einkaufswagen, die hauptsächlich aus Abfällen, Konservierungsstoffen und Medikamenten bestehen.mehr...
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IdealbildSchönheitshaiku

Im Naturlook pur, vollschambehaart, wieder inn, bei der schönheitskür.mehr...
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Aktueller Event in Bregenz

leberzerroze & Cringe Blizzard Rotziger Punk

Donnerstag, 2. Mai 2024 - 21:00 Uhr

Between autonomes Kulturzentrum, Bahnhofstraße 47, 6900 Bregenz

VolksversDie Drohne

Die Drohne.
Flieg, Drohne, flieg, der Papa ist im Krieg. Die Mutter ist im Niemandsland, und Niemandsland wird abgebrannt, flieg, Drohne, flieg.mehr...
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Donner und BlitzAuftrieb

Hinauf zum Verschnauf, oben bleiben, mit den Wolken treiben, zwischen Donner und Blitz. Nachbarn schon da, Enkelin und Opapa, Sekt serviert, gefällt, hält, die Anderswelt.mehr...
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Kurt Rasmussen

Strassenbahnlinie 10Gegenüber

Die langen Bänke, in der Strassenbahn, auf der rechts sitzen sie, auf der links sitzen sie, sie sitzen sich gegenüber, einer der fragtwo er aussteigen, zum umsteigen, da und dahin, gleich sagt der eine was, sagt die andere was, der wagen kommt ins schaukeln, alle sagen was.mehr...
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Der Zauber des WeltuntergangsDotcom

Spiele Packman und muss aufpassen, nicht von den Geistern gefressen zu werden spüre wie Sonnenstrahlen dabei meine Haut erwärmen, mit angewinkelten Fingerknöcheln auf den schwarzen Pfeiltasten, während ne Ameise ungerührt über den hölzernen Couchtisch krabbelt.mehr...
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Von Ithaka nach BerlinTroja. Nachkriegsbericht.

Von Berlin nach Ithaka ist kurz der Weg. Ich liess mich fürn Appel und n Ei anheuern. Ich sah, wie Iphigenie ausfloss: Neben mir, wie mir, gefiel es nicht. Aber ich dachte: Gott, die Götter, wenn die das wollen, wollen auch das, und stieg an Bord und freundete mich an.mehr...
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AbfahrtHeissgebremste Mountainbikes an Pfingsten

Heissgebremste Mountainbikes an Pfingsten.
Die Naben rauchend, den Berg hinunter absteigen, nun wieder auf den Rädern, wird's schwierig mit dem Schalten, ist nicht mehr zu halten, abspringen, keuchend, einander helfen, aus all dem Plunder, aus den Höschen, bei der frohen Kunde von den Zungendem Wunder.mehr...
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Frankfurter VerseWestend. Im Allgemeinen.

Zu sagen, ach! hier drehet selbst der Wind, sich unvertraut und wehet ungleich kälter, als da, woher ich kam -, du wirst halt älter und ungeschützter als du warst als Kind. Gelogen wäre auch und gänzlich dreist, zu sagen, dass die Öfen mächtig rauchen. Du kannst hier fröhlich auf dem Zahnfleisch krauchen, und jeder glaubt es dir, zumindest meist.mehr...
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Menschen in Räumen aus Stahl und BetonHashtag

Ausgebrannte Köpfe, gekreuzigter Jesus, abruptes Klingeln, und 2 blau uniformierte Polizisten vor der Haustür. Bunte Fische, die im Aquarium ihre Runden drehen, während ein gefallener Engel seinen stinkenden Schwanz Jungfrauen aufzwängt.mehr...
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Nach der VorsehungÖsterliche Botschaft

Österliche Botschaft.
Tausend Jahre jung, in tausend Jahren, lässt sich das erfahren, was wir ererbt, von unsren Müttern, die uns füttern, uns bewindeln, mit uns schlafen, mit uns hausen, möchten's nicht versäumen, in unsren Träumen, von der Auferstehung, nach der Vorsehung.mehr...
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Bree~commonswiki

HaikuDie Zwickelzone

Die Zwickelzone, handverzupft, sanft epiliert, lässt's üppig spriessen.mehr...
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Gespräch im CaféNachgeschmack

Sie sass auf der Terrassenkneipe und trank ihren Eiscafé aus einem Strohhalm; ihre blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gestylt und ihre dünne Haut schien wohl seit Jahren, kein Sonnenlicht mehr erblickt zu haben.mehr...
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Abriss.

Süssstoff im GesichtsfeldAbriss

Auf dem Esszimmertisch der Blumenstrauss, den ich vor ein paar Wochen zum Geburtstag bekam; sitze auf meinen 4 Buchstaben und fokussiere meinen grossen Zeh, den ich zuvor in eine schwarze Socke gezwängt hab.mehr...
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HaikuDie Strähne

Die Strähne wirft sich, auf den Blick ins ganz Weite, will's genau wissen.mehr...
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Von gnadenloser VergebungKassandra

Stahlskulptur «Body of Knowledge» (Detail) von Jaume Plensa im Campus Westend, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Februar 2012.
Wie oft, lieben wir was, wir nicht verstehen. Wörter die auf der Flucht vor uns, sind indem sie uns jagen. Und haben Fäuste Von gnadenloser Vergebung, und wer sich umsieht, der kriegt seinen Hieb, und stirbt daran. Nicht Leben: Auch das haben die vor uns nachgemacht.mehr...
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Horst NägeleAlternativlos

Alternativlos, im Gleichschritt, der Tritt, ganz gross, wir schaffen das, mit Vollgas, den Ritt.mehr...
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Automatisierte Sprechanlagen und PingpongChing, Chang, Chong

Das Hämmern an der Tür, das Aufschlagen der Fensterrahmen, die Scherben auf dem verdreckten Fussboden, eine simple Panflöte, die die vierte Dimension überschreitet.mehr...
2 min.

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