Automatisierte Sprechanlagen und Pingpong Ching, Chang, Chong

Lyrik

Ching, Chang, Chong.
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Ching, Chang, Chong. Foto: August Brill (CC BY 2.0)

18. Januar 2016
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Korrektur

Das Hämmern an der Tür
das Aufschlagen der Fensterrahmen
die Scherben auf dem verdreckten Fussboden
eine simple Panflöte, die die vierte Dimension überschreitet;

sehe mir Dokus von Meeresfischen an -, die fliegen können und
irgendwelche Sonnen, die irgendwo im All explodieren und sich neu formieren;
spüre die tickende Bombe in meinem Rückenmark, die auf die entscheidende Zündung wartet,
und lebe mit dieser eingefrorenen Spirale -, toter Männer, Frauen und Kinder zusammen, die
sich kaum noch von automatisierten Sprechanlagen, unterscheiden;

spiele inzwischen Pingpong mit meinem Mann,
während Fotofetzen von Brigitte Bardot und Marilyn Monroe
meine Gedanken durchtränken -, die sich der Nachwelt als Blondinen
eingeprägt haben, obwohl sie nur gefärbt waren.

Nach ner Weile muss ich das Haus verlassen, um meiner Mutter einen Besuch abzustatten,
während mir Nachbarn auf offener Strasse über den Weg laufen -, die
plötzlich komische Grimassen schneiden und mir unheimlich Angst machen.

Vielleicht sollte ich mir einen gesattelten Gaul und ne
Waffe aus Pappmaché basteln und einen auf Charles Bronson machen,
während ich meine Lippen spitze und
„spiel mir das Lied vom Tod“ pfeife ...

Zvezdana Bueble

Zvezdana Bueble