Buchrezensionen
Steffen Mau: Lütten KleinDie Transformation von Ungleichheit
Lütten Klein ist eine Neubausiedlung, die in den 1960er Jahren am Rande von Rostock hochgezogen wurde. In dem gleichnamigen Buch des Berliner Soziologieprofessors Steffen Mau steht sie stellvertretend für viele andere in der DDR gebaute Grosssiedlungen.mehr...
6 min.
Prosa
Der Klassenfeind im Kalten KriegRattapeng, rattepeng!
Ich war in diesem Kalten Krieg, von dem es hiess, er könne jederzeit in einen Heissen umschlagen, anderthalb Jahre Soldat der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik. Ich komme auf diese Geschichte, weil ich gerade – nicht zum ersten Mal – jemanden schiessen sah. Im Fernsehen. In Syrien. Rattapeng, rattapeng, ein Maschinengewehr, gesteckt durch eine Wand-Öffnung, die vermutlich mal ein Fenster war. Irgendwohin rattapengte die Waffe.mehr...
4 min.
Buchrezensionen
Peter Hacks: Marxistische HinsichtenSchreiben gegen die Konterrevolution
Auf den ersten Blick erinnert der Umschlag eher an einen Märchenband. Und gewissermassen handeln Peter Hacksʼ „Politische Schriften 1955–2003“ mit dem vorangestellten Titel „Marxistische Hinsichten“ mitunter auch von Märchen, die sich vor allem in der DDR, aber auch in Westdeutschland zutrugen. Hacks, geboren 1928 im polnischen Wrocław, ist bekannt als ein herausragender DDR-Dramatiker und -Lyriker.mehr...
5 min.
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Kultur
Und der Zukunft zugewandtHölzernes Lehrstück
Zu Beginn des Films grosses Gewusel auf einem Bahnhof mit vielen Komparsen. Aus der Menge werden drei ankommende Frauen ausgemacht, die von einer vierten mit Blumenstrauss empfangen werden. Am Arm schleppt eine der Angekommenen ein halb bewusstloses Kind mit sich. Auffallend der Kontrast zwischen den Frauen: die Angekommenen verhärmt, erschöpft, in abgerissenen Sachen, die Empfangsfrau geradezu rosig, in sauberen guten Kleidern. Da prallen zwei Welten aufeinander.mehr...
7 min.
Politik
Vom Osten lernenDie Linke und das Jubiläum der DDR-Annexion
Wann immer sich irgendeines der Ereignisse zur deutschen Einheit jährt, füllen sich die Feuilletons mit Jubelarien, die Plätze mit Jubelariern und die Talkshows mit Jubelexperten. Der immense Aufwand wird benötigt, weil die Erfolgsstory „deutsche Wiedervereinigung“ zu den wichtigsten Mythen dieser Republik zählt.mehr...
4 min.
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Buchrezensionen
Thomas Brasch: Vor den Vätern sterben die SöhneUm nicht zu stagnieren
Thomas Braschs Erzählband „Vor den Vätern sterben die Söhne“ verursacht ein Ziehen in der Brust. Auch heute noch, fast ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen. Diese Unbedingtheit von Braschs Schreiben tut einfach weh, auch weil sie wie ein Kontrastmittel wirkt, das eine mögliche Idee von DDR von deren gelebter Realität abscheidet. Warum ist es so gelaufen, musste es so kommen?mehr...
7 min.
Buchrezensionen
Maxie Wander: Guten Morgen, du SchöneDer feministische Geist der Utopie
Hat Maxie Wander ein feministisches Statement ihrer Zeit verfasst? Mit „ja“ zu antworten wäre zwar verlockend, aber doch nicht ganz richtig: Denn Frauen zu DDR-Zeit zu porträtieren und dies deshalb als emanzipatorisches Werk zu verkaufen, wäre zu einfach.mehr...
7 min.
Buchrezensionen
Christa Wolf: Der geteilte HimmelZwei Hälften der Welt
„Wohl jeder Leser, jede Leserin von Christa Wolf wird Sätze von ihr aufsagen können, die er eine Zeit seines Lebens mit sich getragen hat“, heisst es in einer Biographie über die Schriftstellerin, die im Jahr 2011 82-jährig verstarb.mehr...
6 min.
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