Christian Winkelmann Happy End im Hospiz

Prosa
Seine Gebeine lagerten im Bette. Er siechte essend und machte gewaltig ein.


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Foto: Inklein

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Herbeischwirrende Schmeissfliegen rüsselten gierig nach seinem Rotz und Speichel, welche ungebremst aus seinen Mundwinkeln heraussickerten.
Mit letzter, unmenschlicher Kraftanstrengung wälzte er seinen welken Leichnam an die Bettkante und stürzte klatschend auf die vollgepullerten Fliesen, so dass sein Schädel entzweisprang und alle Knochen im Leibe wie Glas splitterten.
Stundenlang weidete er sich noch mit letzter Freude trotz der Schmerzen an seinem Sterben, ungestört von jedweder Aufmerksamkeit durch Schwestern oder Ärzte, und verstarb in qualvoller Glückseligkeit.