Synagogen dürfen nicht mehr so wie schon einmal plötzlich brennen Quo vadis, Deutschland?

Lyrik

Zerstörtes jüdisches Geschäft am 10. November 1938 nach der Kristallnacht in Berlin.
Mehr Artikel
Mehr Artikel

Zerstörtes jüdisches Geschäft am 10. November 1938 nach der Kristallnacht in Berlin. Foto: Unknown author (PD)

21. November 2023
1
0
2 min.
Drucken
Korrektur

Du einst hochgelobtes Land der Dichter und der Denker
sag an, was nur ist mit Dir gescheh'n
Dein Gemüt ist krank, Dein Geist noch kränker
Ach, Deutschland, sag's mir offen ins Gesicht und belüg'mich nicht
in welchen Abgrund wirst Du geh'n und mich gewaltsam mit Dir zieh'n
Deutschland, ich kann und darf es nicht verschweigen
ich kann mit Hochachtung mich vor Dir nicht mehr verneigen
Ich habe nur noch Angst vor Dir und auch Angst um mich
zeigt sich doch fern am Horizont ein braunes Gespenst aus dunkler deutscher Vergangenheit
Dieses Gespenst droht unverhohlen mit seiner baldigen Wiederkehr und trägt schweres Gepäck mit sich
das aus Antisemitismus und aus Fremdenhass besteht
Das macht mir das Herz so schwer
drum rufe laut ich's in die Welt und in den Gehörgang eines jeden Deutschen
Nie wieder darf sich das Land der Dichter und der Denker in ein Land der gnadenlosen Richter und der grausamen Henker verwandeln
Synagogen dürfen nicht mehr so wie schon einmal plötzlich brennen und Juden müssen nie wieder von braunem Pöbel gejagt auf deutschen Strassen um ihr Leben rennen
Nein Nein Nein: Es darf nicht mehr geschehen
Nie wieder nie wieder nie wieder!

Axel Michael Sallowsky