Ihr wurde in den Bauch geschossen. Die Zahl der Schüsse oder Treffer ist unbekannt. Das Mädchen wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht und dort intensivmedizinisch behandelt. Sie ist 12 Jahre alt und gehörlos. Die Polizisten setzten gleichzeitig sowohl Taser als auch eine Schusswaffe ein. Das Kind war zu dem Zeitpunkt in der Wohnung ihrer Mutter. Die Mutter ist ebenfalls gehörlos. Das Mädchen war von seinen Betreuerinnen als vermisst gemeldet. Sie wohnt ansonsten wohl in einer Wohngruppe. Angeblich war das Mädchen mit zwei Messern in Händen auf die Polizei zugegangen. Daraufhin taserte ein Polizist das Kind, der zweite schoss ihm direkt in den Bauch. Wie immer in solchen Situationen hat die Polizei erstmal die Macht des Berichterstattungs-monopols und die Deutungshoheit. Das lesen wir gerade auch überall.
Das wollen wir an dieser Stelle nicht wiederholen.
Aber, wie fühlt sich das für ein Kind an, ein gehörloses noch dazu, das in dem eigentlich intimen geschützen Raum, der Wohnung der Mutter ist und plötzlich ist da Polizei? Schwer befaffnet in Montur? Plötzlich wird sie von Polizisten bedroht..., Einfach so. Unvermittelt ... Weil sie zur Mutter gegangen ist? Wie abgründig schrecklich ist das? Auch für die Mutter unfassbar und eigentlich finde ich kaum Worte dafür. Was ist mit Kinderschutz und Jugendschutz und Mitgefühl .....Verantwortung wie es ihr wohl geht und ihrer Mutter und hoffentlich gibt es genügend solidarisch mitfühlende Menschen.
Es sind nicht nur Fragen nach dem konkreten Einsatzverlauf, die umtreiben: ob die Polizei überhaupt versucht hat, in irgendeiner Form mitdem Mädchen oder der Mutter zu kommunizieren. ob Deskalation und ein Rückzug aus dem Wohnraum überhaupt überlegt wurde oder das Holen einer Gebärdendolmetscher+in und oder einer Psychologin.
Es sind auch die Fragen nach Betroffenheiten und Verantwortung. Von Polizei, Vorgesetzten, Ausbilder*innen. In den Ausbildungen, wo primär auf Dominanz und Durchsetzung trainiert wird und nicht auf Sensibilität und Rückzug. wieso gibt es keine Ausbildungen für den Umgang mit Jugendlichen, mit behinderten Menschen, anti ableismus Trainings und anti rassismusttainings Warum, Keine Konflikt- und Problemanlaufstellen jenseits von Polizei, Ich finde es ist die furchtbare Frage wie gefähdet eigentlich Menschen mit Behinderung, und Neurodivergenz sind , von polizeilicher Gewalt. Wie gefährdet ebenfalls Menschen sind, die Rassifiziert werden, oder Kinder und Jugendliche überhaupt, die irgendwie im Aussehen, im Verhalten im Habitus aus der gesellschaftlich weißen Norm fallen. Was gilt als gefährlich, als Gefahr....Gibt es da überhaupt noch Grenzen? Wo Menschen aus den genannten Gruppen sicher sind?"In diesem Jahr hat die Polizei in Deutschland bereits 16 Menschen erschossen – davon zwei in Nordrhein-Westfalen.
Im vergangenen Jahrstarben im größten deutschen Bundesland sieben. Bundesweit insgesamt 22 Menschen durch polizeilichen Schusswaffengebrauch....." Durchschnittlich.." gibt es einen bis zwei pro Monat. . Allein im Oktober wurden neun derartige Fälle bekannt."
s.g.
Quellen:
vgl. F.Kraft in: nd vom 17.11. 2025,
Gespräche mit Gül aus der Angry Cripples Community
und mit Thomas (Danke!)
Kommentar zu den Polizeischüssen in Bochum auf ein 12jähriges Mädchen
Triggerwarnung: Polizeigewalt, Ableismus, Gewalt gegen Kinder In Bochum hat in der Nacht von Sonntag auf Montag die Polizei auf ein 12 Jährigen Kind, ein Mädchen geschossen und es lebensgefährlich verletzt.
Autor: sabine
Radio: RDL Datum: 20.11.2025
Länge: 03:39 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Stereo (48000 kHz)



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