Identität und Narrativ - Teil 6 Pearl S. Buck: "Dragonseed - A Novel of China Today" aus dem Jahr 1942

Buck aus dem Jahr 1942 beschäftigt. Der Roman begleitet eine fiktive Familie in der Umgebung von Najing kurz vor und während der japanischen Invasion ab 1937, zur Zeit des zweiten Sino-Japanischen Krieges also, der später Teil des Zweiten Weltkrieges werden sollte.
Die Autorin ist eine der vielen interessanten Personen der Literatur- und Kolonialgeschichte der USA, die mit Widersprüchen zu kämpfen hatte und die selbstredend aus ihrer gesellschafltichen Situiertheit ebensolche produziert hat.
Die Pulitzer- und Nobelpreisgewinnerin erhielt rasch hohe Aufmerksamkeit. Ihre Romane und Radiostücke waren weltbekannt und beliebt. Auch im Nationalsozialismus war "The good Earth" ein brauchbarer Titel, spätere Werke waren verachtet...
Wir haben das Leben, Werk und die Rezeption der Schriftstellerin und Missionarin, dann ex-Missionarin und Humanistin Pearl S. Buck beleuchtet und den AntiKriegs-, aber auch trotzdem irgendwie Propagandaroman "Dragonseed" in Hinsicht auf Gender, Nation und Sprache kritisch besprochen und uns wie so oft gefragt: Für wen interessiert sich die Autorin? Welche Identitäten werden entworfen? Wem nützen sie? Und welche Narrative werden bedient?

Mit Seufzen haben wir festgestellt: jeder eventuell emanzipatorische Gedanke geht in der Nationenbildung unter, dennoch ist das Fazit nicht so einfach….

Content Warning: Es wird immer wieder um Kriegshandlungen und sexualisierte Gewalt gehen – nicht explizit, aber doch inhaltlich.