Nach Zahlen des „World-Wealth-Report“, der vom Beratungsunternehmen Capgemini in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, gab es 2024 23,4 Millionen Dollarmillionäre. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 2,6 Prozent und der höchste Stand seit der ersten Auswertung 1997. Auch das Gesamtvermögen der Superreichen ist laut dem sogenannten Wohlstandsbericht um 4,2 Prozent auf 90,5 Billionen Dollar angestiegen – ebenfalls ein neuer Höchstwert. Als einen Grund für diese Entwicklung nennt Capgemini steigende Kurse an den Aktienmärkten. Bei der jährlichen Schätzung geht es um anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar. Darin inbegriffen sind etwa Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments, Bargeld sowie Immobilien, solange sie nicht selbst genutzt werden. Kunstsammlungen und Gebrauchsgüter wie Autos und Schmuck werden nicht eingerechnet. An der Spitze der Rangliste stehen mit weitem Abstand die USA mit mehr als 7,9 Millionen Millionären. Sie verzeichneten das stärkste Wachstum mit 562.000 zusätzlichen Millionären, was einem Anstieg von 7,6 Prozent entspricht. Auf Platz 2 liegt Japan mit mehr als 3,9 Millionen sehr vermögenden Personen. Deutschland landet bei dem weltweiten Ranking der Millionäre auf dem dritten Platz. Mehr als 1,6 Millionen Deutsche zählten laut der Auswertung 2024 zu den Dollar-Millionären. Während sich der Reichtum weiter konzentriert, nimmt die Armut weiter zu. Nach dem zu Jahresbeginn vorgestellten Oxfam-Bericht leben 3,6 Milliarden Menschen von weniger als 6,85 Dollar am Tag und 730 Millionen müssen Hunger leiden. Vor knapp fünf Jahren waren es noch 152 Millionen weniger, heißt es nüchtern in der Studie der entwicklungspolitischen Organisation. In Deutschland gibt es eine ähnliche Entwicklung. Das Gesamtvermögen der 130 Milliardäre ist nach Berechnungen der jüngsten Oxfam-Studie allein 2024 um 26,8 Milliarden auf umgerechnet 625 Milliarden US-Dollar angewachsen. Dem gegenüber standen im gleichen Zeitraum rund 13 Millionen Menschen, die hierzulande von Armut betroffen waren. Nach Angaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbands entspricht das rund 15,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Armutsquote ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Menschen ohne deutschen Pass, junge Erwachsene sowie Rentnerinnen und Rentner, heißt es in dem Ende April veröffentlichten Bericht. Nicht nur die Zahl der von Armut Betroffenen nimmt immer mehr zu. Auch deren Lage wird immer prekärer. Sie können sich aufgrund der hohen Preise – insbesondere für Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs – immer weniger leisten. So habe im vergangenen Jahr das mittlere Einkommen von Menschen, die unter die Armutsgrenze fallen, preisbereinigt nur noch bei 921 Euro gelegen, schrieb der Verband. Im Jahr 2020 seien es noch 981 Euro gewesen, im Jahr 2023 – wenn man den Einfluss der Inflation herausrechnet – sogar nur 883 Euro. Von den 13 Millionen Armutsbetroffenen leben 5,2 Millionen „in erheblicher materieller Entbehrung“. Das bedeutet, sie können es sich nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen oder alte Kleidung zu ersetzen. Zu diesem Kreis der besonders Armen zählt der Verband auch 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche, bilanziert der Bericht. Alarmierend an den Ergebnissen ist zudem, dass fast zwei Drittel aller erwachsenen Armen einer Arbeit nachgehen oder in Rente sind – 1,2 Millionen sind sogar in Vollzeit beschäftigt. Dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, ist kein Zufall. Die Steuerpolitik der letzten Jahrzehnte hat sich als äußerst effektives Instrument der Umverteilung erwiesen. So sind allein seit 2001 die hundert größten deutschen Vermögen um 460 Milliarden Euro gewachsen. Dass sich hieran etwas ändern soll, ist im Koalitionsvertrag von Union und SPD nicht vorgesehen. Quelle: https://www.unsere-zeit.de/krise-krieg-u...
Krise, Krieg und Profit - Anlage-Reichtum in Zeiten des Krieges
Krise, Krieg und Profit Da sage noch jemand, Krise und Kriege schaden der Reichtumsvermehrung.

Autor: Antikriesgradio im Querfunk, Karlsruhe
Radio: antikriegsradio_R(at)querfunk.de Datum: 16.06.2025
Länge: 07:00 min. Bitrate: 118 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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