Für materialistische Feminist*innen des 20. Jahrhunderts waren dies keine utopischen, sondern sehr konkrete Fragen nach sozialen und räumlichen Bedingungen neuer, weniger isolierender und gewaltvoller Beziehungsweisen der Versorgung. Wie diese Fragen damals verhandelt wurden und wie diese Auseinandersetzungen auch heute noch relevant sein können, wird im Band "Die Neuordnung der Küchen" des Herausgeber*innenkollektivs "Kitchen Politics" verhandelt. Ein zentraler Ausgangspunkt ist dabei Alexandra Kollontais Text „Familie und der kommunistische Staat“ in einer neuen deutschen Übersetzung. Daneben knüpft das Buch an das Erbe un/verwirklichter Wohnutopien der sowjetischen 1920er, des Roten Wiens und der Kommunen der 1960er Jahre an, fragt nach dem Scheitern und den schweren Hypotheken dieser Geschichten wie nach ihrer Strahlkraft für zeitgenössische queer-feministische Diskussionen um nachhaltigere und glücklichere Lebensweisen. Zugleich interveniert es in die gegenwärtige Debatte um ein Recht aufs Wohnen. Kitchen Politics – Queerfeministische Interventionen“ ist eine Buchreihe, die von dem gleichnamigen Kollektiv herausgegeben wird. Kitchen Politics veröffentlicht Beiträge zu linken politischen Debatten und queerfeministischen, materialistischen und intersektionalen Perspektiven. Der Band ist in der Edition Assemblage (https://www.edition-assemblage.de/bueche...) erschienen und für 9,80€ erwerbbar. Support your local bookshop!
Die Neuordnung der Küchen
Die Tagesaktuelle Redaktion meldet sich aus der Sommerpause zurück mit einer feministischen Sommerlektüre, die die ganz grossen Fragen bearbeitet: Wie wollen wir wohnen, arbeiten, trösten, kochen, abwaschen und lieben?

Autor: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 30.08.2023
Länge: 13:53 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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