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Holodomor, das grosse Sterben unter Stalin

Am Mittwoch hat eine Mehrheit im Bundestag den Hungertod von Millionen Menschen in der Sowjetunion, insbesondere in der Ukraine und in Kasachstan als Völkermord anerkannt, bzw.

sich dieser Einordnung des Geschehens angeschlossen. Nur die AfD und die Linke enthielten sich der Stimme. Die Linke kommt aus ihren Sowjetunion-Russland-Bewunderungsgenen einfach nicht heraus. Viel Aufmerksamkeit gab es in der Öffentlichkeit nicht und man hat auch den Eindruck, als wollte der Bundestag die Sache mal möglichst still über die Bühne bringen, ohne ein langfristiges Problem mit Russland zu schaffen, das sich in der Nachfolge der Sowjetunion sieht. Es mag auch das verständliche Motiv dazukommen, dass es angesichts der deutschen Geschichte nicht gut kommt, in Sachen Völkermord mit dem Finger allzu häufig auf andere zu zeigen. Das ändert nichts daran, dass die Sowjetunion, die aufgrund eines von Hitler ihr aufgezwungenen Krieges vielen noch immer als Verkörperung eines hehren Antifaschismus gilt, unter Stalin ein Land war, das mit Hitler paktierte und das Getreide exportierte, während im eigenen Land Millionen Menschen jämmerlich verhungerten. Radio Dreyeckland sprach mit Vera Ammer vom Vorstand der Menschenrechtsorganisation Memorial International. Memorial bemüht sich auch besonders um die Aufarbeitung der Verbrechen des Stalinismus und wurde deshalb in Russland verboten.

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 02.12.2022

Länge: 10:18 min. Bitrate: 169 kbit/s

Auflösung: Stereo (48000 kHz)