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"Die Schande muss bleiben"

Aufgeschreckt von einem Bericht über eine sogenannte "Judensau"-Darstellung an Freiburgs gothischem Zentralbau hat sich der Redakteur zu einem Augenschein dorthin begeben.

Besagtes Phantasietier fand er zwar nicht, aber doch bedenkliches. Im Gespräch mit Ruben Frankenstein suchte er auch für die Höhrer*innen weitere Aufklärung. Ruben Frankenstein ist Lehrbeauftragter an der Freiburger Universität undd gibt Kurse in Hebräisch und Jiddisch an der Volkshochschule, ausserdem macht er auch Führungen durch's Freiburger Münster. Zur Beseitigung antisemitischer Darstellungen Vertritt er eine dezidierte Meinung.

Erläuterung: Ludwig Aschoff war ein wissenschaftlich erfolgreicher Pathologe, der von 1906 bis 36 in Freiburg lehrte und auch Ehrenbürger der Stadt war. Zugleich trat er öffentlich als Unterstützer des Nationalsozialismus auf. Deshalb entschloss sich die Stadt im Jahr 2020, den Ludwig-Aschoff-Platz in "Heinrich-Rosenberg-Platz umzubenennen. Heinrich Rosenberg, 1923-1942 war ein Schüler, dem wegen seiner jüdischen Herkunft die Aufnahme ins Gymnasium verwehrt wurde. Wie alle verbliebenen Freiburger Jüdinnen und Juden wurde er im Oktober 1940 nach Gurs in Frankreich deportiert. Später wurde er in Auschwitz ermordet. Die Stadt hat aber nicht einfach die Schilder ausgetauscht, sondern unter dem jetzigen Schild blieb ein Schild, auf dem steht, dass der Platz früher nach Ludwig Aschoff benannt war und warum er dann umbenannt wurde.

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 22.07.2022

Länge: 11:01 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)