Podcast

Gesellschaft

Vogelschutz als Friedensprojekt im Nahen Osten

Das Jordantal liegt eine Autostunde von Bethlehem entfernt zwischen Israel, Jordanien und dem palästinensischen Westjordanland.

Das Gebiet ist Teil des Rift Valleys, einer der weltweit bedeutendsten Routen des Vogelzugs. Millionen Vögel aus Europa, Russland und Zentralasien nutzen diese Region als Zwischenstopp zum Auftanken auf dem Weg in ihre afrikanischen Winterquartiere und zurück. Hunderte vom Aussterben bedrohte Greifvögel wie Schelladler, Kaiseradler, Merlin, Rohr- und Kornweihen überwintern hier. In der Vergangenheit starben die Tiere jedoch immer wieder massenhaft auf der Jagd nach Nagetieren. Grund dafür war der grossflächige Einsatz von Pestiziden zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen. Diese wurden für den Ausfall von bis zu 35 Prozent der Weizenernte verantwortlich gemacht. Neben den Kleintieren verseuchten die Chemikalien auch die Böden und das Grundwasser – und vergifteten indirekt die Zugvögel. Das Jordantal ist eine politische Konfliktzone und genau dort gibt es ein Projekt, das sich für den Schutz der Natur und der Vögel einsetzt: Denn Vögel kennen keine Grenzen. Und so finden in diesem Projekt Menschen aus unterschiedlichen Staatsgebieten zueinander, indem sie sich gemeinsam für den Schutz der Zugvögel einsetzen. Dabei geht es vor allem um den Schutz von Eulen. Alexandre Roulin ist Professor für Zoologie an der Universiät in Lausanne in der Schweiz und ist Teil des Projekts. Wir sprachen mit ihm über das Projekt und die aktuellen Herausforderungen einer Zusammenarbeit im Jordantal.

Das Gespräch ist auf englisch.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 28.05.2021

Länge: 14:20 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)