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Halle nach dem Anschlag: 'Wir stecken in einer toxischen Dynamik'

Vor etwa einer Woche feierte die jüdische Gemeinde in Halle wie jedes Jahr Yom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag.

Im vergangenen Jahr verübte an diesem Tag der Attentäter von Halle den antisemitischen Anschlag auf die Synagoge und den Kiez-Döner. Der rechte Anschlag jährt sich am Freitag den 9. Oktober. In diesem Jahr waren auch Vertreter*innen aus Politik und Kirche zu Yom Kippur in Halle zu Gast. Das Auftreten und die Worte des Ministerpräsidenten Rainer Haselhoff sorgten im Nachhinein für Kritik. So soll Haselhoff gesagt haben: "Was letztes Jahr geschah, wäre nicht passiert, wenn es mehr Versöhnung gegeben hätte." Christina Feist, Überlebende des Anschlags und Nebenklägerin im Prozess gegen den Attentäter, war ebenfalls zur Feier von Yom Kippur in Halle und kritisierte die Worte des Ministerpräsidenten auf Twitter. So kommentierte sie, dass es sich bei dem Auftritt der Besucher um ein "PR-Schaustück der christlichen Mehrheitsgesellschaft gehandelt" habe. Radio Corax sprach mit Christina Feist über ihre Kritik und den vermeintlichen Unwillen der deutschen Mehrheitsgesellschaft Antisemitismus als gesellschaftliches Problem anzuerkennen.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 07.10.2020

Länge: 14:45 min. Bitrate: 127 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)