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Politik

Be aware 05 | Neo-Linguizismus

Was ist gutes Deutsch?

Warum kann Sprache ausgrenzen?

Unser Beitrag zu "Neo-Linguizismus"

In der heutigen Ausgabe unserer Podcastreihe zu Begriffen der politischen Bildungsarbeit beschäftigen wir uns mit dem Thema Neo-Linguizismus.

Der Gesprächspartner ist Dr. Karim Fereidooni, Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhruniversität Bochum.

Neo-Linguizismus ist eine besondere Ausprägung von Linguizismus. Während Linguizismus als spezielle Form des Rassismus und Instrument der Machtausübung gegenüber sozial schwächer gestellten Gruppen ursprünglich für die Sprachenpolitik der Kolonialmächte in Afrika erforscht wurde, befasst sich Neo-Linguizismus mit subtileren Formen der Ausgrenzung und dem Zwang zur Assimilation in einer Gesellschaft. Der Gebrauch von bestimmten Sprachen wird zwar nicht verboten, führt aber zu Nachteilen für die Sprechenden einer weniger angesehenen Sprache, eines Dialekts oder Soziolekts.
In dem Beitrag wird die Unterscheidung von prestigeträchtigeren Sprachen wie Englisch oder Französisch und weniger prestigeträchtigeren Sprachen wie Türkisch oder Russisch problematisiert.
Neuere Forschungen fordern eine Sprachförderung ohne Othering und die Befähigung von Schülerinnen und Schülern, in unterschiedlichen Sprechsituationen auch unterschiedliche Ausprägungen von Sprache situationsangemessen verwenden zu können.

Autor: Herbert Schmid

Radio: Radio F.R.E.I. Datum: 25.05.2020

Länge: 14:08 min. Bitrate: 256 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)