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"Die Todesfuge wurde in das Kästchen Auschwitz getan und dann das Kästchen zugemacht"

Irgendwann zwischen dem 19. April und dem 5. Mai 1970, an dem man seine Leiche fand, stürzte sich der jüdische Dichter Paul Celan in die Seine und ertrank, 49 Jahre jung.

Wohl allen bekannt ist Paul Celan als Dichter der Todesfuge. Wohl weniger weil es eines seiner grossen Gedichte ist, sondern wohl auch weil wer Zitate wie „der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ und „schwarze Milch der Frühe“ aufsagen kann, sich selbst mindestens so weit weg vom Antisemitismus fühlen mag wie die Opfer von Auschwitz. Fünfzig Jahre nach Celans Tod haben wir mit Barbara Wiedemann von der Universität Tübingen gesprochen. Sie hat unter anderem zahlreiche Gedichte und Briefe von Paul Celan herausgegeben. Es ist ein Gespräch über die Entstehung der Todesfuge und über Antisemitismus nach den Nazis geworden.

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 28.04.2020

Länge: 12:54 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)