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"Die Situation in Moria ist wahnsinnig gefährlich." Maria von Medical Volunteers im Interview über die Situation der Geflüchteten, der Bewohner*innen und der Volunteers auf Lesvos

Das Camp Moria auf Lesvos ist für 3.000 Geflüchtete angelegt, Aktuell leben dort aber 20.000, rund 7.000 von ihnen sind Kinder.

Viele schlafen in unbeheizten Zelten, obwohl es nachts sehr kalt ist. Die hygienischen Zustände sind katastrophal. Krankheiten sind verbreitet, es gibt aber keine ausreichende medizinische Versorgung. Unter diesen Bedingungen nimmt auch die Gewalt unter den Bewohnern und Bewohnerinnen im Camp zu. Europa duldet hier eine Situation, die menschenunwürdig und unhaltbar ist.

Im Gespräch am Morgen des 1. März 2020 berichtet Maria, wie zahlreiche neue Boote mit Geflüchteten auf Lesvos anlanden – einen Tag, nachdem die Türkei die Grenze in Richtung Griechenland und Bulgarien geöffnet hat.

Damit spitzt sich eine eh schon katastrophale Situation weiter zu.
Schon in den Vorwochen hatten Rechte wie Linke gegen den Bau neuer Detention-Camps protestiert, und Rechtsradikale griffen Geflüchtete wie auch Mitarbeiter*innen von NGOs an.

Bereits heute, einen Tag nach dem Interview, sind die Angriffe radikaler Rechter gegen Volunteers und Flüchtlinge deutlich massiver geworden. Gleichzeitig droht die Polizei Mitarbeiter*innen von NGOs mit Ausweisung. Damit erscheinen die News von gestern schon fast überholt. Gesendet werden sollen sie trotzdem – denn die Beschreibung der Situation zeigt auf, in welche Richtung die menschenunwürdige Flüchtlingspolitik von Europa, Griechenland und der Türkei sich gerade entwickelt.

Ein anderes Gespräch von Oktober 2019, das einen genaueren Einblick in die Situation im Flüchtlingslager Moria gibt, findet sich hier:
http:/ehvvollte.blogsport.eu/2019/10/0...

Autor: re[h]v[v]o[l]lte radio

Radio: FSK Datum: 02.03.2020

Länge: 09:50 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)