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Zur Rezeption der Pisa-Studie in Leitartikeln: Vereinfachende Lehren zulasten von zugewanderten Familien

Ein Kommentar in Reaktion auf einen Leitartikel in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit". [ enthalten] Vergangene Woche war es wieder soweit: Eine neue Studie der internationalen Organisation OECD wies darauf hin, dass Deutschland kaum Fortschritte bei der Chancengleichheit gemacht hat, und dass viele 15-Jährige in Deutschland immer noch kaum lesen können.

Ein Kommentar in Reaktion auf einen Leitartikel in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit".

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Vergangene Woche war es wieder soweit: Eine neue Studie der internationalen Organisation OECD wies darauf hin, dass Deutschland kaum Fortschritte bei der Chancengleichheit gemacht hat, und dass viele 15-Jährige in Deutschland immer noch kaum lesen können. Die vergleichende Studie, die es feststellt, trägt den Namen Pisa, der seit Jahren in Deutschland zum Schreckgespenst geworden ist.

Jugendliche mit AkademikerInnen-Eltern schneiden immer noch deutlich besser ab als Jugendliche, deren Eltern weniger Schulbildung erhalten haben. Auch ausländische Jugendliche und Jugendliche aus zugewanderten Familien schnitten bei der Pisa-Studie im Durschnitt deutlich öfter schlecht ab. Und das, egal wie lang die Migrationsgeschichte zurückliegt, hiess es. Das waren die Ergebnisse der diesjährigen Pisa-Studie für Deutschland, so wie sie in den Nachrichten zusammengefasst wurden.

Die Pisa-Studie wurde natürlich prompt zum Thema vieler Kommentare und Leitartikel in deutschen Medien. Und aus der Zusammenfassung der Pisa-Ergebnisse wurden dort schnell auch vereinfachende Lehren gezogen. Vereinfachungen, die teilweise dazu beitragen können, migrationsfeindliche Klischees zu festigen und rechtskonservative Forderungen zu unterstützen.

Autor: Matthieu

Radio: RDL Datum: 09.12.2019

Länge: 04:55 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)