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Deutsche Behörden im Gleichschritt mit Erdogan gegen linke türkische Musikgruppe

Am 24. November verhinderte die deutsche Polizei ein Konzert der türkischen Musikgruppe Grup Yorum in Köln.

In der Erklärung, der Polizei heisst, es sei am Ort des geplanten Konzertes verbotenes, linksradikales Propaganda-Material gefunden worden. Der Gruppe werden sympathien für die auch mit Gewalt vorgehende, linke Splittergruppe "Revolutionäre Volksbefreiungspartei - Front" (DHKP-C) vorgeworfen. Mit dem gummiweichen Antiterrorgesetz der Türkei wird daraus der Vorwurf an die Musiker*innen, ein integraler Bestandteil der DHKP-C zu sein. Verurteilt wurden ihre in der Türkei inhaftierten Mitglieder aber bisher auch in der Türkei nicht. In Deutschland ist das Antiterrorgesetz nicht ganz so wachsweich wie in der Türkei. Hier tut es dafür das Vereinsrecht. Der Fall Indymedia lässt grüssen.

Seit Monaten befinden sich 5 von 6 in der Türkei inhaftierten Bandmitgliedern in einem Hungerstreik. Sie fordern Einstellung der Strafverfahren, Freilassung der Bandmitglieder und Aufhebung des Auftrittverbotes. MusikerInnen in frankreich haben sich dieser Forderung angeschlossen.

Radio Dreyeckland sprach mit Gökay Akbulut, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke.

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 03.12.2019

Länge: 04:50 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)