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„Besonders stark brennt das Judenviertel …“ Der Angriff auf Polen, die deutsche Luftwaffe und der Holocaust

Mit dem Angriff auf Polen begann der Zweite Weltkrieg.

Wesentlichen Anteil am Erfolg dieses ersten „Blitzkrieges“ hatte die Luftwaffe, die ihr Handwerk unter Kriegsbedingungen während des Spanischen Bürgerkrieges perfektioniert hatte. Auch Bomberbesatzungen des Kampfgeschwaders Boelcke von den Fliegerhorsten Wunstorf, Langenhagen (Region Hannover) und Delmenhorst hatten als Bestandteil der Legion Condor Luftangriffe gegen republikanische Städte auf der iberischen Halbinsel geflogen, darunter den auf die baskische Ortschaft Guernica. Am 1. September 1939 sammelte sich das Geschwaders Boelcke mit voll beladenen Heinkel-111-Bombern über Langenhagen und startete Richtung Warschau. Anders als bis heute in der regionalen Geschichtsschreibung behauptet, wurden neben militärischen Zielen auch Wohnviertel bombardiert. Doch nicht nur das: Am 13.9.1939 flogen deutsche Bombereinheiten einen Angriff gegen das grosse jüdische Viertel in Warschau. Die Besatzungen orientierten sich an Luftbildern, auf denen die jüdischen Wohngebiete besonders markiert waren. Nach dem Abwurf von rund 7000 Brandbomben und eigens präparierten Brandtanks standen ganze Strassenzüge des jüdischen Viertels in Flammen und waren tagelang nicht zu löschen.
Der Luftangriff auf das jüdische Viertel in Warschau war kein Einzelfall. Und auch das Kampfgeschwader Boelcke war an solchen Angriffen beteiligt.
Autor: Hubert Brieden, SprecherInnen: Mechthild Dortmund und der Autor
Produktion: Radio Flora 2012

Autor: Hubert Brieden

Radio: radio flora Datum: 03.09.2019

Länge: 58:51 min. Bitrate: 64 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)