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Gesellschaft

Kriminalisierung von Frauen als "Asoziale"

Die Sendung der Juni-Ausgabe des Anarchistischen Hörfunks aus Dresden beschäftigen und mit dem Thema der Diskriminierung bzw.

Stigmatisierung und Kriminalisierung von Frauen als 'Asoziale' im historischen Kontext. Dabei wird auch die Kontinuität aufgezeigt, mit welcher sich das Thema bis in die Gegenwart verfolgen lässt.
Betroffen von Kriminalisierung und Repression sind natürlich nicht nur Frauen, sondern alle Menschen, die nicht in normative Geschlechterbilder gepasst haben und passen.
Hinzu kamen Aspekte wie Ethnizität, sexuelle Orientierung und soziales Milieu, die eine Kriminalisierung und Verfolgung oft verstärkten, da Menschen von verschiedenen Formen von Diskriminierung zugleich betroffen waren.
Die kleine Reise durch die Geschichte beginnt im 17. Jahrhundert, als in Spanien die ersten Frauenknäste erfunden wurden.
Die gesellschaftlichen Normen und Werte, die dort an Frauen formuliert wurden, finden sich dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts in dem Begriff 'asozial' wieder.
Die geschlechterbinaritäre, also nur in männlich und weiblich unterscheidende Welt, sah heteronormative Ehekonzepte, Keuchheit, Zurückhaltung, Ordnung, vorallem patriarchale Unterordnung, Arbeitsamkeit, Freundlichkeit .... für Frauen vor.
Alle jene, die sich diesem Korsett an Vorstellungen widersetzten, wurden diskriminiert, regelementiert, kriminalisiert, verfolgt und nicht zuletzt ermordet.
Vorallem im Nationalsozialismus wurden Frauen und Mädchen als 'Asoziale' verfolgt und in Konzentrationslager gesperrt. Dort mussten sie meist Zwangsarbeit verüben, viele überlebten dies nicht.
Aber auch in der Nachkriegszeit finden wir sowohl in der DDR, als auch in der BRD, klare Kontinuitäten in Sprache, Ausgrenzung und erneuter Kriminalisierung.
Und die Betroffenen wurden oft bis heute nicht rehabilitiert oder entschädigt.

Autor: Anarchistischen Hörfunk aus Dresden

Radio: coloradio Datum: 16.06.2019

Länge: 58:40 min. Bitrate: 112 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)