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Studierendenproteste in Frankfurt. Ein Interview.

Seit mehreren Wochen protestieren in Frankfurt die Studenten der Hochschulen gegen die Einführung von allgemeinen Studiengebühren.

Zusätzlich zu den bisherigen Verwaltungs- und Langzeitstudiengebühren, sollen in Hessen ab Herbst 2007 Gebühren in Höhe von mindestens 500€ eingeführt werden. Das wären dann beispielsweise an der Uni Frankfurt pro Semester mindestens 744€.
Da das anscheinend noch nicht reicht, soll es den Hochschulen weiterhin selbst überlassen werden für Promotionsstudiengänge, Zweitstudium sowie Studentinnen aus nicht EU-Ländern weitere Gebühren zu erheben - und zwar bis zu einer Höhe von 1500€ zusätzlich!
Das dieses Gesetz vor allem Studenten aus einkommensschwächeren Schichten trifft ist sicher, da hilft auch das von der CDU-Landesregierung propagierte Konzept des Studiendarlehens nicht viel. Denn nicht jeder Student hat Anspruch auf so ein Darlehen - entsprechen Herkunft und Staatsangehörigkeit nicht den Kriterien, und wurde die Hochschulzugangsberechtigung nicht in der BRD erworben, oder ist man über 35 Jahre alt, bekommt man genau wie für ein Zweitstudium, grundsätzlich kein Darlehen. Und selbst wenn man ein Darlehen erhält, hat man bei einem Zinssatz von 7,5% nach dem Abschluss mit einem massiven Schuldenberg zu kämpfen.
Gegen den Gesetzesentwurf zur Einführung von allgemeinen Studiengebühren und die damit verbundene Verschärfung der sozialen Ausgrenzung wenden sich deshalb seit dem 10 Mai, massive Proteste der hessischen Studentenschafft -
In Frankfurt kam es so bereits zu mehreren Demonstrationen und Autobahnblockaden, seit gestern ist ausserdem der "Turm" - das Gebäude der sozialwissenschaftlichen Fakultäten - von den Studenten besetzt worden.
wir sprechen jetzt mit Felix vom Frankfurter Protest-Plenum gegen Studiengebühren...

Autor: Sarah Overney

Radio: RDL Datum: 09.06.2006

Länge: 10:20 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)