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Interview mit indigenem Aktivisten von OPIZ (Organizacion de los Pueblos Indigenas Zapatecas de Oaxaca)

Die Geschichte von Loxicha: Oder warum Leute im Zócalo kampiert werden Aufgrund der Geschichte von Loxicha zelten und protestieren die Frauen seit mehr als 4 Jahren auf dem Zócalo.

Die Geschichte von Loxicha: Oder warum Leute im Zócalo kampiert werden

Aufgrund der Geschichte von Loxicha zelten und protestieren die Frauen seit mehr als 4 Jahren auf dem Zócalo. Loxicha ist eine ländliche und bergige Region im Südosten des Staates Oaxaca, wo 35.000 indigene Zapoteken leben.

* 80% der Bevölkerung verfügen über keine grundlegenden Dienstleistungen wie die Elementarerziehung und Trinkwasser.
* Nur 7 der 32 Gemeinschaften sind mit Elektrizität versorgt.
* Die einzige medizinische Klinik befindet sich in der Bezirkshauptstadt, ca. 8 bis 12 Stunden von den Gemeinschaften der Region entfernt.

Historisch hatten die Gemeinden von Loxicha Gemeindeland und wählten ihre eigene Regierung, ein Recht, das durch die mexikanische Verfassung garantiert war. Aber seit der letzten 100 Jahre dominieren die Grossgrundbesitzer die Region und versuchen, das Gemeinschaftsleben zu zerstören und die Bodenschätze zu plündern. Auf diese Weise wurde die politische Macht und die Kontrolle über das Land in Zusammenarbeit mit einer korrupten Regierung gefestigt. Ihre Allianzen mit dem PRI sichern ihnen Straflosigkeit. So trainieren sie Paramilitäre, damit diese diejenigen, die sich widersetzten, ermorden, vertreiben oder einschüchtern. Es wurden komplette Familien ermordet und vertrieben.*

Leider benutzten 1996 diese Grossgrundbesitzer zusammen mit der Regierung des Staates das Erscheinen des EPR in Oaxaca und anderen Staaten von Mexiko als Vorwand, um mehr als 150 Menschen der Region „Loxicha“ zu foltern, einzuschüchtern, zu züchtigen und einzusperren. Die Pistolenschützen der Grossgrundbesitzer und Leute, der selben Gemeinschaften, die sich als Auslieferer betätigen, nahmen an den Freiheitsberaubungen mittels Polizei- und Militäreinsätze (impresionantes operativos policiacos y militares) teil. Es sind Daten vorhanden, dass Agenten des FBI der EEUU, in Oaxaca lokalisiert, mindestens an einem dieser Einsätze teilnahmen. Mehrere Gemeinschaftsführer der Region wurden verhaftet. Indigene Lehrer wurden auch verfolgt und einige sind weiterhin im Gefängnis. Viele der Gefangenen wurden gefoltert und gezwungen, Geständnisse für Schwerverbrechen abzulegen, die sich nicht begangen haben.

Die Frauen von Loxicha zelten seitdem gegenüber dem Regierungspalast von Oaxaca und fordern die Freiheit der zu Unrecht Inhaftierten. Sie fordern auch eine Entschädigung für diejenigen, die durch Militärs, Auslieferer und Pistolenschützen, die in der Region operieren, ermordet und gefoltert worden sind. Viele der Festgenommenen wurden aus Mangel an Beweisen freigelassen, 29 von ihnen sind immer noch im Gefängnis

Nichts wurde gegen die Verantwortlichen für die Ermordungen, das Verschwinden oder die Folter dieser Personen unternommen. Es wurde sogar der Grossgrundbesitzer Lucio Vásquez Ramírez als Präsident der Region Loxicha bestätigt/ befürwortet, obwohl er offenkundig als Verantwortlicher mit mehreren Ermordungen und anderen Verbrechen in Zusammenhang steht. Die staatliche Regierung von Oaxaca, durch den PRI kontrolliert, weigert sich, irgendwelche Schritte gegen ihn einzuleiten
Die Menschen von Loxicha, die auf dem Zócalo von Oaxaca protestieren, fordern:

1. politischer und legaler Prozess gegen die Verantwortlichen dieser Tatsachen,
2. die sofortige Freilassung derjenigen, die sich noch im Gefängnis befinden,
3. Sicherheiten für die Rückkehr der Vertriebenen zu ihren Gemeinschaften,
4. die Verbesserung der grundlegenden Dienstleistungen in Loxicha: Elektrifizierung, Trinkwasser, Transport, Gesundheit etc.

Autor: 5.04.2007

Radio: RadioForum Datum: 07.06.2007

Länge: 05:31 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)