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"Shooting dogs" - Film zum brutalen Völkermord in Ruanda

Nicht erst seit G8 und Schäubles Ausfällen zu innenpolitischer Aufrüstung ist Politik wieder in der öffentlichen Wahrnehmung in allen sozialen Schichten angekommen.

Moderne Migrationsbewegungen, aber auch die härter ausgetragenen Konflikte auf der Welt sorgen für Aufmerksamkeit. Die Bürgerkriege in Afrika gehören zu diesen Themen- und auch das internationale Kino hat Afrika als Thema und Schauplatz entdeckt. An der Spitze dieser Entwicklung stehen brillante Werke wie Blood Diamond, Der ewige Gärtner, Hotel Ruanda oder Der letzte König von Schottland. Afrika-Filme sind hip. Michael Caton-Jones’ Drama „Shooting Dogs“ ist schon vor zwei Jahren fertig geworden und kam im Mai eben im Zuge des neuen afrikanischen Bewusstseins doch noch in die deutschen Kinos. In Halle läuft der Film gerade im Zazie in der kleinen Ulrichstrasse. Der schottische Filmemacher Michael Caton-Jones’ schildert den brutalen Völkermord in Ruanda im Jahre 1994, wählt dabei aber eine andere Perspektive als Terry George in seinem „Hotel Ruanda“. Der Titel ist eine beissend-zynische Breitseite auf das Verhalten der UN. Während der Krise sahen die UN-Soldaten tatenlos zu, wie um sie herum gemordet wurde. Lediglich einige streunende Hunde, die sich an überall verteilten Leichen um das Camp herum zu schaffen machen, wurden erschossen, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Trotzdem stellt sich die Frage, wie macht man einen Film über den grössten Massenmord nach dem zweiten Weltkrieg? Die Orte sind real, das historische Geschehen ist real- nur die Geschichte ist erfunden, um einen Zugang zu diesem Thema auch für Westeuropäer zu finden. Um diese Frage etwas näher beleuchten zu können sprach Markus von Radio Corax mit Jens Maurer. Maurer ist Co-Produzenten des Films. Wir beginnen aber mit Ausschnitten des Filmes...

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 06.07.2007

Länge: 12:26 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)