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Atommüll in Sibirien

Eine Nachricht platzte am Wochenende in unseren Alltag und war so heftig, dass sie fast wie eine fingierte daherkam.

Um fünf Uhr morgens örtlicher Zeit am Samstag griffen Nazi-Skinheads ein Anti-Atom-Protestcamp in Angarsk in Sibirien an. Die ca. 20 CamperInnen wussten von dem geplanten Angriff und hatten Nachtwachen organisiert, die aber zahlenmässig den etwa 15 Nazis weit unterlegen waren. Die Nazis griffen die schlafenden Aktivisten mit Eisenstangen, Messern und Druckluftgewehren an. Der 21-jährige Umweltaktivist Ilya Bodorajenko aus Nachodka, der an der Nachtwache beteiligt und als einer der ersten mit dem Angriff konfrontiert war, ist am frühen Samstagmorgen im Krankenhaus an einer Kopfverletzung gestorben. Acht AktivistInnen und Aktivisten wurden ins Krankenhaus eingeliefert, einer schwebt mit Milzriss in Lebensgefahr, andere erlitten Brüche an Händen und Füssen und Gehirnerschütterungen. Alle Zelte wurden völlig niedergebrannt, einige Dinge wurden gestohlen. Inzwischen wurden, nach Angaben der russischen Polizei, etwa 20 Nazis festgenommen. Die russischen Behörden versuchten, den Angriff als unpolitischen Raubüberfall darzustellen. In Wirklichkeit sieht das ganze aber anders aus. Georg von Corax sprach mit der n-ost-Korrespondentin Ute Weinmann aus Moskau. Und wollte wissen aus welchem Umfeld genau die Überfallenen kamen

Autor: tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 24.07.2007

Länge: 09:10 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)