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Paramilitärs in Ungarn? Die militante Rechte trifft sich in Budapest

Morgen erlebt die ungarische Hauptstadt Budapest hoch über der Donau auf der Burg ein eher ungewöhnliches Sommer-Event.

Es geht nämlich so gar nicht um Musse und den schönen Blick von der Burg auf die Stadt, sondern um martialische Gesten: Ein Löwe in Verteidigungsstellung auf schwarzem Grund. So sieht das Wappen der "Magyar Gárda" Ungarische Garde. Das ist der Name einer Zukunftsvision der ungarischen Rechten. Die Gardisten sollen eine schwarze Uniform tragen und ein Tuch in den Farben der rot-weiss-gestreift Árpád-Fahne, unter der die ungarischen Pfeilkreuzler die ungarischen Juden in den 40er Jahren in den Tod schickten. Morgen also wollen Rechtsextreme ausgerechnet auf dem Gelände der berühmten Burg hoch über Budapest einen "Eid" ablegen und damit eine neue Wehrsportgruppe gründen. Initiator der Aktion ist Gábor Vona, Parteichef der rechtsextremen "Jobbik" - was zu deutsch etwa Die Besseren" oder die "Rechteren" heisst. Nach seinen Angaben soll die paramilitärische Einheit Aufgaben des "Heimatschutzes" und der "Katastrophenhilfe" wahrnehmen. Ausserdem möchte Vona "dass die Gardisten auf Schiessplätzen den Gebrauch von Schusswaffen kennenlernen". Für den Fall eines "Bürgerkrieges" oder "Angriffes von aussen" stünden die Aktivisten der "Ungarischen Garde" bereit. Gegen wen es gehen soll, lässt er offen. Gleichzeitig ist eine weitere Wehrsportgruppe mit Namen "Nationalgarde des Karpatenbeckens" in Gründung. Auch ihr gehören einschlägig bekannte Rechtsextreme an.
n-ost-Korrespondent Stephan Ozsváth (Oschfath) betrachtet die Gruppierungen schon seit längerem mit Argwohn. Paul von Radio CORAX sprach mit ihm

Autor: Tagesredaktion

Radio: corax Datum: 24.08.2007

Länge: 09:32 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)