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Mahnwache gegen stille Entsorgung von Geschichte

Eine Verbindung zur Vergangenheit, eine Geschichte, hat fast jedes Gebäude. Einige eine längere, einige eine kürzere.

Doch schon seit Jahren ist die Tendenz erkennbar alte Häuser abzureissen. Im folgenden soll es aber nicht um ein Gebäude gehen, was abgerissen werden soll, im Gegenteil. es wird wieder nutzbar gemacht. Als Wohnnhaus. Es handelt sich jedoch dabei um ein geschichtsträchtiges Gebäude in Berlin, am Lietzensee, im Stadtteil Charlottenburg. Von 1936 bis 1943 war das Haus Reichskriegsgericht - höchste Instanz der NS-Wehrmachtsjustiz. Mindestens 1400 Todesurteile wurden dort gegen Kriegsdienstverweigerer und Widerstandskämpfer gesprochen. Der grosse Gerichtssaal ist noch nicht fertig. Er wird originalgetreu saniert, aber nicht, um Wohnraum zu schaffen, denn "wer will hier wohnen". Man möchte dort einen Mietergemeinschaftsraum einrichten, mit rotem Samt, Kamin, Klubsesseln und einem Fernseher zum Fussballgucken.
Ein Interview mit jemanden dem diese stille Entsorgung von Geschichte gegen den Strich geht, Herrn Lothar Eberhardt, Koordinator der Gedenktafelintiative Franz Jägerstätter.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 18.12.2007

Länge: 12:57 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)