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Politik

Cuba nach Fidel

Jahrelang wurde die Karibik-Insel Kuba mit einer Mischung aus Wehmut und Arroganz betrachtet: am besten konnte man diese Simmung nach dem Wim-Wenders-Film über den Buena-vista-social-club bemerken.

Ach wäre Cuba doch dieses schöne warme Land mit diesen klugen feinfühligen und musikalischen Menschen, die in schönen alten Autos durch eine romantische Kulisse verblichenen kolonialen Reichtums führen. Aber nein, da ist ja immer dieser allwissende kommunistische Despot Fidel Castro. Nun ja; an dieser Stelle geriet das romantische Denken dann auch gleich ins Stocken, schliesslich wusste man ja auch, dass eben dieser Fidel Castro gemeinsam mit Che Guevara die amerikanische Luxus-Kolonie Kuba mit einer neuen Idee beseelt hatte. Aber 50 Jahre lang derselbe Typ an derselben Stelle- das kann ja nicht gut sein. Irgendwas ist doch faul im Staate Kuba. Jetzt hat sich Fidel Castro- wohlgemerkt noch zu Lebzeiten- verabschiedet und Platz gemacht für seinen Bruder Raoul. Eine Palastrevolution steht also nicht ins Haus, aber möglicherweise Veränderungen. Welche es sein werden und wie sehr sie Einfluss haben auf das Alltagsleben der Kubanerinnen und Kubaner- darüber spekulieren wohl selbst ranghöchste Regierungsmitarbeiter in Havanna. Trotzdem lohnt dieser Augenblick natürlich, mal einen Blick von aussen auf das Geschehen zu werfen. Dazu hatte Markus jemanden am Hörer, der schon bei der telefonischen Anfrage beim Stichwort Kuba lachen muss. Er ist ein gefragter Mann gegenwärtig. Knut Henkel ist Politikwissenschaftler und hat in Hamburg und Havanna studiert und sein Studium mit einer Arbeit über die ökonomische Struktur der Insel und die gesellschaftliche Situation beendet. Der Insel ist er sowohl als Autor wissenschaftlicher als auch journalistischer Texte für Tages- und Wochenzeitungen treu geblieben.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion Corax

Radio: corax Datum: 22.02.2008

Länge: 15:01 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)