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Soziokulturelles Zentrum in Halberstadt braucht Unterstützung nach Neonazi-Angriff

Etwa ein Dutzend Neonazis verschafften sich am 29. Februar 2008 gegen 22:45 Uhr gewaltsam Zutritt zum Gelände des soziokulturellen Zentrums ZORA e.V.

in Halberstadt. Nachdem sie die verschlossene Hoftür aufgebrochen hatten, zerschlugen die Rechten etwa ein Dutzend Fensterscheiben und beschädigten mehrere Fensterrahmen. Zudem zertrümmern sie die Heckscheibe eines vor dem Zentrum geparkten Autos. Polizeibeamte nahmen noch in der Nacht fünf Tatverdächtige im Alter von 15 bis 24 Jahren fest, liessen sie aber kurz darauf mangels hinreichender Beweise wieder frei. Der 24-jährige Hauptverdächtige sei wegen zahlreicher rechter Propagandadelikte bereits einschlägig vorbestraft, so die Polizei.
Seit der Gründung 1991 wurden die ZORA und ihre BesucherInnen immer wieder Ziel organisierter rechter Angriffe. Im August 2003 verletzten ein Dutzend Neonazis einen Konzertbesucher während eines Angriffs auf die ZORA durch heftige Tritte gegen den Kopf lebensgefährlich. Auch im vergangenen Jahr verübten Neonazis mehrfach Anschläge auf das soziokulturelle Zentrum. Denn seit fast zwei Jahrzehnten fördert der Verein alternative und nicht-rechte Jugendkultur, etabliert interkulturelle Projekte und bietet Freiräume für vielfältige Aktivitäten (siehe auch www.zora.de). Dadurch ist die ZORA in der Harzregion eine der wenigen Anlaufstellen für alternative und nicht-rechte Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch Flüchtlinge.Bei dem jüngsten Angriff im Februar entstand ein Sachschaden von rund 4000 Euro. Nur etwa die Hälfte der Kosten trägt die Versicherung, die andere Hälfte muss der Verein selbst aufbringen, um die Schäden zu beseitigen. Deshalb bittet die Mobile Opferberatung um Ihre Spenden.
Spendeneinzahlungen oder -überweisungen richten Sie bitte an das Konto:
Institut: Bank für Sozialwirtschaft Magdeburg Kontoinhaber: Miteinander e.V. Konto-Nr.: 53 53 53 Bankleitzahl: 810 205 00 Verwendungszweck: Zora e.V.
Auf Wunsch wird gerne eine Spendenbescheinigung übersandt. Gehen mehr Spenden ein, als zur Behebung des Angriffschadens notwendig sind, werden diese Gelder dem Fonds für Opfer rechtsextremer und fremdenfeindlicher Gewalt in Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt, um andere Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt zu unterstützen.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 22.05.2008

Länge: 11:44 min. Bitrate: 224 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)