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Extremismusdebatte in Leipzig

Der begriff extremismus ist aus der jüngsten politischen debatte nicht mehr wegzudenken. Häufig bezieht er sich auf die gefahr des internationalen terrorismus und dient als argumentation für schärfere umfassende überwachung.

Komisch, dasz dabei ein begriff der auf den soziologen Seymore Martin Lipset zurückgeht kaum beachtung findet. Der "extremismus der mitte. In den 50 ern wurde der aufgebracht um darauf hin zu weisen, dasz rechtsextremismus nicht ausserhalb der mainstream-gesellschaft angesiedelt werden kann, sondern aus der gesellschaftliche mitte hervorgeht. Und da paszt der dann rein. Der unverkrampfte patriotismus. Doch nicht nur nationalismus verschafft sich immer mehr dreister gehör. Vieles weisst darauf hin, dasz wir gerade eine renaissance des extremen konservativismus erleben. Hierzulande wird gerne über die rückschrittlichkeit us-amerikanischer kreationisten der kopf geschüttelt. Doch ist ein land wesentlich aufgeklärter in dem bücher wie peter hahnes „schlusz mit lustig“ die bestseller-listen bestimmen? Wohl eher nicht. Und auch an dem Begriff des Extremismus wächst die Kritik. So trat Ende April in Leipzig eine Initiative mit einem offenen Brief in Erscheinung, in dem sich die Verfasser gegen die weit verbreitete Verwendung des Extremismusbegriffs richteten und mehr Raum für »linke, antifaschistische Politik und Kultur« forderten. Mit dem Sprecher der "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff« sprach Radio Corax.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 27.05.2008

Länge: 14:20 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)