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Die braune Mitte; Neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung

Der Nährboden für rechtsextreme Tendenzen liegt in der Mitte der Gesellschaft. Das ist nichts neues und in der Soziologie spätestens seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Fakt.

Seymore Martin Lipset hatte damals den Begriff des "extremismus der mitte“ ins Spiel gebracht. Er wiess darauf hin, dasz rechtsextremismus nicht ausserhalb der mainstream-gesellschaft angesiedelt werden kann, sondern aus der gesellschaftliche mitte hervorgeht. Und da paszt der dann rein. Der unverkrampfte patriotismus. Doch nicht nur nationalismus verschafft sich immer mehr dreister gehör. Vieles weisst darauf hin, dasz wir gerade eine renaissance des extremen konservativismus erleben. Hierzulande wird gerne über die rückschrittlichkeit us-amerikanischer kreationisten der kopf geschüttelt. Doch ist ein land wesentlich aufgeklärter in dem bücher wie peter hahnes „schlusz mit lustig“ die bestseller-listen bestimmen? Ganz klar; nein: Sagt eine kürlich von der Friedrich Ebert Stiftung veröffentlichte Studie. Nach dieser sind die Deutschen verbreitet ausländerfeindlich, autoritätsfixiert und demokratieunfähig, haben wahnhafte Angst davor, ausgegrenzt zu werden, und den Nationalsozialismus nie verarbeitet...

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Ein erhebliches Demokratiedefizit und eine tief verwurzelte Fremdenfeindlichkeit in Deutschland konstatiert eine neue Studie im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung - ein idealer Nährboden für Rechtsextremisten. Sie können besonders gut dort agieren, wo Angst-, Gewalt- und Ausgrenzungserfahrungen vorherrschen. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu. Aber das Ausmass solcher Erfahrungen scheint intensiver, als bislang von der Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 24.06.2008

Länge: 06:52 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)