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Politik

Teil 1: "Die Welle“ (2008) – ein Film von Dennis Gansel. Eine „besonders wertvolles“ Machwerk über die Verführbarkeit einer orientierungslosen Jugend

Ausgezeichnet mit dem Prädikat „besonders wertvoll“, lief der Film monatelang in deutschen Kinos.

Lehrer gingen mit ihren Schulklassen ins Kino, um ihnen vorzuführen, wie leicht aus Demokraten Faschisten werden können. Ihr Anliegen: Sie wollten die Schüler „immun“ gegen die „Verführung rechter Rattenfänger“ machen. Seine Überzeugungskraft als Lehrfilm bezieht dieser Streifen daraus, dass er ein angeblich echt stattgefundenes Experiment verfilmt, in dem ein Lehrer seiner Klasse „beweist“, wie schnell sie Faschisten werden – ohne dass sie es überhaupt so richtig bemerken. Dabei kommt der Plot ohne einen einzigen Versuch des Lehrers aus, seinen Schülern, mit denen er in einer Projektwoche die politisch völlig inhaltsleere Bewegung „Die Welle“ aufgezogen hat, die Inhalte faschistischer Gedanken über Staat und Volk, Bildung und Arbeit, Sitte und Moral mit Argumenten nahe zu bringen. Dass geistige Gefolgschaft nur möglich ist, wenn man die Urteile, denen man sich dabei anschliesst, zur Kenntnis nimmt und für richtig hält, unterschlägt der Film. Er stellt die Mitglieder der Bewegung so dar, als müssten sie den Gedanken ihres Führers bewusstlos folgen, weil sie nicht mehr anders könnten: Sie seien verführt von angeblich unwiderstehlichen „Mechanismen der Macht".

Autor: GegenStandpunkt

Radio: frs Datum: 25.06.2008

Länge: 18:21 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)