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Runder Tisch in Polen von 1989 - Der Anfang vom Ende oder Verrat durch die Opposition?

Man wird sich in diesem Jahr nicht davor retten können. Alle reden von der Wende.

Aber was für die Deutschen der Fall der Berliner Mauer war, ist im Nachbarland Polen der Runde Tisch: Denn dort begannen fast auf den Tag genau vor 20 Jahren Gespräche zwischen den Vertretern der kommunistischen Staatspartei mit den Oppositionellen des Landes, das war in erster Linie die Gewerkschaft Solidarnosz. Diese Verhandlungen dauerten 2 Monate. Hintergrund der Gespräche waren die allmählich zugrunde gehende Sowjetunion, die desolate Lage der polnischen Wirtschaft sowie die lang anhaltenden Streiks. Aber dem Regime ging es nicht um ein Abtreten der Macht. Man wollte die Opposition einbinden. Und Reformen einleiten.

Und dennoch: die Verhandlungen, die im Staatsfernsehen übertragen wurden, waren im Ergebnis bahnbrechend: Beschlossen wurden die Legalisierung der unabhängigen Solidarnosc-Gewerkschaft, der Zugangder Opposition zu Massenmedien sowie halbfreie Wahlen, bei denen 35 Prozent der Sitze in der ersten Parlamentskammer (Sejm) in freien Wahlen vergeben werden sollten.

Dennoch gibt es jetzt in Polen einen erbitterten Streit darum, ob der Runde Tisch ein Verrat der Opposition an der Nation war.

Ein Interview mit Jan Opielka (n-ost-Korrespondent)

Autor: ub

Radio: corax Datum: 09.02.2009

Länge: 20:00 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)