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Aktuell - Neuer Versuch in Erfurt ein selbstverwaltetes Zentrum zu etablieren

Sonntagmorgen wurde die Besetzung des ehemaligen ,,Keglerheims" an der Schützenstrasse in Erfurt bekannt gegeben.

Das besetzte Gebäude wird bereits seit Anfang August als Wohnprojekt genutzt, in dem einige ehemalige Besetzer_innen des im April geräumten Topf & Söhne- Geländes leben. In den letzten Monaten wurden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Seit Sonntagmittag findet eine Dauerkundgebung vor dem Gebäude statt. Am Abend wird das Zentrum mit einer Veranstaltung über anarchistische Utopien und einer kleinen Party eröffnet. Die stille Besetzung wurde heute öffentlich gemacht, um Raum für emanzipatorische Projekte zu schaffen. Nun ist geplant, "das seit mehreren Jahren leerstehende Gebäude, als ein sozial-politisch-kulturelles Zentrum selbstverwaltet zu betreiben". Seit der Räumung des ehemaligen Topf & Söhne Geländes im April 2009, gibt es in Erfurt kein sozial-politisch-kulturelles Zentrum mehr. In ihrem Selbstverständnis stellen solche Zentren Orte politischer Gegenöffentlichkeit dar. Man bietet Raum für nichtkommerzielle Kultur und politische Veranstaltungen und erhebt den Anspruch, sich zumindest teilweise der kapitalistischen Verwertungslogik entziehen zu wollen. Zudem will man dort wenigstens ansatzweise die eigenen Ansprüche von einem anderen sozialen Miteinander verwirklichen - ohne Hierarchien, Sexismus, Homophobie, Rassismus und Antisemitismus.

Ein Gespräch während der Räumung durch die Polizei.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 22.11.2009

Länge: 03:09 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)