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BILD setzt die Hetzkampagne um LEA Ellwangen fort

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BILD setzt die Hetzkampagne um LEA Ellwangen fort

Alassa Mfouapon war eine Art Vertrauensperson in der Landeserstaufnahmestelle Ellwangen.

Als es dort Proteste gegen die Abschiebung eines Bewohners und danach einen unverhältnismässigen Polizeieinsatz und Medienhetze gab (RDL berichtete), wurde ihm in diesem Zuge kurzerhand die Rolle eines „Rädelsführers“ angedichtet. Ein Zufall, dass er wenig später nach Italien abgeschoben wurde? Im November noch hatte Mfuoapon im Interview mit RDL geschildert, wie es ihm dort erging. Nur mit Hilfe von UnterstützerInnen aus Deutschland konnte er z.B. ein Dach über dem Kopf bekommen.
Nach Ende seiner Wiedereinreisesperre ist er nun am 21. Dezember wieder nach Deutschland gekommen. Doch damit begann eine neuerliche Hasskampagne. Insbesondere die BILD-Zeitung tat sich durch eine hetzerische Berichterstattung hervor, die dazu vor Falschmeldungen nur so strotzt. Alassa Mfouapon, sein Anwalt Roland Meister und Adelheid Gruber, die Sprecherin des „Freundeskreis Alassa“, bekamen Hassbotschaften, die bis zu Todesdrohungen gingen. Der AfD-Bundestagsabgeordente aus dem Wahlkreis Emmendingen-Lahr, Thomas Seitz, twitterte „Für solche Fälle braucht es einer wirksamen Abschreckung. Dafür darf eine Änderung des Art. 102 GG kein Tabu sein.“ Der Artikel 102 des Grundgesetzes: „Die Todesstrafe ist abgeschafft“.

Alassa Mfouapon hat sich mit einer persönlichen Stellungnahme an die Öffentlichkeit gewandt, der Freundeskreis hat u. a. am 9. 1. vor der Stuttgarter BILD-Redaktion demonstriert, und die Kanzlei Meister & Partner hat Strafanzeige gegen Seitz wegen Volksverhetzung und gegen den mehrere BILD-Redakteure wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Verleumdung gestellt.

Über die Falschmeldungen, die Wirkungen der Hetze und die rechtlichen Schritte haben wir mit Frank Stierlin gesprochen. Er ist Anwaltskollege von Alassa Mfouapons Anwalt Roland Meister in der Kanzlei Meister & Partner. Unter anderem suggeriert die BILD-Zeitung in ihrer Berichterstattung, Alassa Mfouapon habe ohnehin kein Recht auf Asyl. Wir haben Stierlin daher zuerst nach Mfouapons Fluchtgründen gefragt.

Creative Commons Lizenz

Autor: Johanna

Radio: RDL Datum: 10.01.2019

Länge: 07:36 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)