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Bombardierung in Kundus: Oberst Klein im Untersuchungsausschuss

Letzte Woche (am 10.02.2010) wurde der Bundeswehroberst Klein als erster Zeuge im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Bombenabwürfen in Kundus gehört. Vor ziemlich genau einem halben Jahr fielen im afghanischen Kundus Bomben auf zwei Tanklaster. 147 Menschen starben.

Letzte Woche (am 10.02.2010) wurde der Bundeswehroberst Klein als erster Zeuge im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Bombenabwürfen in Kundus gehört.

Vor ziemlich genau einem halben Jahr fielen im afghanischen Kundus Bomben auf zwei Tanklaster. 147 Menschen starben. Alle bisher bekannten Fakten zu diesem Bombenabwurf sind bisher nur scheibchenweise bekanntgeworden. Sie widersprachen dann jeweils der früheren offiziellen Version. Mittlerweile scheint klar zu sein: 100 Zivilisten starben, darunter auch 26 Kinder im Altervon 10 bis 14 Jahren (http://www.jan-van-aken.de/aktuell/inter...).

Zu dem Bombenabwurf gab es nun in der vergangenen Woche eine erste Anhörung vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Er soll den Tathergang rekonstruieren und die Frage klären, wer für die Bombardierung in Kundus verantwortlich war - und welche Rolle die Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr und die Task Force 47 dabei spielten.

Jan van Aken ist Mitglied des Ausschusses für die Partei DieLinke (http://www.jan-van-aken.de/kontakt.html). Ausserdem hat er im Februar Afghanistan bereist und mit deutschen Soldaten und Entwicklungshelfern sowie mit Vertretern der afghanischen Zivilgesellschaft und Politik gesprochen.
Er gibt auch darüber Auskunft, warum es mit Soldaten keinen zivilen Wiederaufbau geben wird - und wie ein ziviler Wiederaufbau in Afghanistan ohne Militär gelingen kann.

( zur ersten Frage nicht geschnitten:
Der bekannte Tathergang war in etwa so: Am Tage wurden zwei Tanklaster von Aufständischen entführt (vermutl. Taliban) Diese blieben am Nachmittag in einem Flussbett bei Kundus stecken. In der Nacht darauf gingen viele Menschen zu den Tanklastern hin und zapften den kostenlosen Treibstoff ab. Gegen 2 Uhr morgens wurden auf Anforderung der Bundeswehr ohne Vorwarnung die Tanklaster von amerikanischen Kampfjets bombardiert. Vorher hatte für die Bundeswehr Oberst Klein auf mehrfach Nachfragen der amerikanischen Piloten erklärt, dass deutsche Truppen dort Feindberührung hatten. Diese Aussage war definitiv falsch. Dies war Oberst Klein auch zu diesem Zeitpunkt bekannt. Er lehnte weiter eine Vorwarnung der Afghanen durch einen Tiefflug ab. Ist diese Schilderung nun korrekt? Oder kam bei der Anhörung noch etwas Neues heraus?)

Autor: TA Gesine Leyk

Radio: corax Datum: 17.02.2010

Länge: 12:10 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)