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Jüdische Wissenschaftler und nationalsozialistische Wissenschaftspolitik in Halle

Gleich hier um die Ecke bei Radio Corax ist die Leopoldina, die ehrwürdige deutsche Akademie der Naturforscher.

Die befindet sich in der Emil-Abderhalden-Strasse. Na und werden Sie sagen. Es gibt einige Leute in Halle, die das gern ändern würden. Nicht die Leopoldina soll an einen anderen Ort, sondern die Strasse soll umbenannt werden. Emil Abderhalden war nicht nur Mediziner und Wissenschaftler an der Uni hier in Halle. Er war von 1931 bis 1950 der Direktor der Leopoldina. Er hat sich auch mit Eugenik, der so genannten Rassenhygiene, beschäftigt. Und er hat dafür gesorgt, dass jüdische Wissenschaftler und Kollegen die Leopoldina verlassen mussten. Damit hat er seinen Beitrag geleistet, die jüdischen Wissenschaftler unter den Nazis zu vertreiben. Mit der Geschichte der Wissenschaft und Hochschule im Nationalsozialismus beschäftigt sich eine Veranstaltungsreihe der Heinrich-Böll-Stiftung. Andrej Stephan M.A. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Zeitgeschichte der MLU und spricht heute Abend über jüdische Wissenschaftler und nationalsozialistische Wissenschaftspolitik in Halle.

Udo von RadioCorax sprach mit Andrej Stephan

erste Frage:
Ist denn das eben beschriebene Vorgehen von Emil Abderhalden ein Einzelfall zu der damaligen Zeit gewesen?

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 02.06.2010

Länge: 14:55 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)