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NGOs fühlen sich von Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erpresst

Sicherlich haben Sie den Begriff NGO - non governmental organisation schon mal gehört! Nicht-Regierungsorganisation - das Lexikon gibt Auskunft und Definition: zivilgesellschaftlich zustandegekommener Interessenverband.

NGO ist als offizielle Begrifflichkeit von den Vereinten Nationen eingeführt. Beispiele, die es plastisch werden lassen: Kindernothilfe, Welthungerhilfe, Cariats, Greenpeace und so weiter. Eigentlich eine klare Sache! Eine Vereinigung von Menschen steckt sich ein Arbeitsbereich ab im sozialen oder ökologischen Bereich, was auch immer, und engagiert sich. Um in den Entscheidungen frei zu sein, wie und was zu tun, bleibt man von staatlichen Strukturen Unabhängig. Man trägt sich weitgehend von Spenden. Beantragt aber für gemeinnützige Arbeit und Projekte Unterstützung auch beim Staat. Soweit so schlüssig. Aber nicht für unseren Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Niebel. Dessen Ministerium will nämlich in der Entwicklungshilfe für Afghanistan nur noch dann Fördergelder vergeben, wenn die deutschen Hilfsorganisationen in Afghanistan mit der Bundeswehr kooperieren. Dagegen regt sich nun Widerstand bei den NGOs. Jürgen Lieser vom NGO-Dachverband VENRO sagte in der TAZ, ob man das, was das Entwicklungsministerium plant, Erpressung oder Nötigung nennen würde, sei egal. Fakt sei: die nicht-staatlichen Hilfsorganisationen sollen gezwungen werden, nach Regeln zu arbeiten, die dem Selbstverständnis der Entwicklungshilfe völlig entgegenständen. Ich freue mich jetzt Ulrich Post von der Welthungerhilfe am Telefon begrüssen zu können.

Autor: tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 21.07.2010

Länge: 13:00 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)