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Politik

Die dunkle Seite des Antiterrorkampfs in Nigeria

Bei den Diskussionen über den Krieg gegen den Terrorismus geht es in der Regel um die Gräueltaten, die von dschihadistischen Gruppen begangen wurden.

Die Übergriffe der Sicherheitskräfte, die gegen diese Gruppen kämpfen, werden dabei meist übersehen.
Ein einschlägiges Beispiel ist Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Hier verbreiten sich die Politiker und die Medien fast ausschliesslich über die tatsächlich sehr realen Verbrechen, die von Boko Haram im Bundesstaat Borno begangen wurden: die Enthauptung von Soldaten, die Ermordung von Mitarbeitern humanitärer Organisationen, Selbstmordanschläge und nicht zuletzt die Entführung von Mädchen.
Viel weniger hört und liest man über die zahlreichen Übergriffe von Leuten, die den Terrorismus angeblich bekämpfen: über die Folter von Gefangenen, die Vergewaltigungen in Flüchtlingslagern oder die Massaker und Bombenangriffe gegen die Zivilbevölkerung.
Die jahrelangen Gräueltaten durch Boko Haram sowie Menschen-rechtsverletzungen durch das Militär haben tiefe Spuren hinterlassen. Dies belegt ein aktueller Bericht von Amnesty International.
Wir sprachen darüber mit der Afrika-Referentin der Organisation, Franziska Ulm-Düsterhöft.

Autor: walter heindl

Radio: LoraMuc Datum: 02.06.2020

Länge: 09:50 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)