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Lampedusa: künstliche Flüchtlingsströme und gezielte Entlassung in die Illegalität

In Europa wird über die Rettung Lampedusas vor den gesichtslosen „Flüchtlingsströmen“ diskutiert – aber auf der Insel befinden sich längst nicht mehr so viele Flüchtlinge wie noch vor einer Woche.

Berlusconi versucht in Tunesien wieder für Grenzkontrollen vor den EU-Grenzen zu werben. In der Woche zuvor hatte er in einem kuriosen Auftritt auf Lampedusa u.a. verkündet, der ganzen Insel den Friedensnobelpreis verleihen zu wollen und sie jetzt sofort von den Flüchtlingen zu befreien. Und das ist postwendend passiert. Heute sind allerdings auf Lampedusa die Überlebenden und geborgenen Leichen eines gesunkenen Flüchtlingsschiffs angekommen.
Die europäischen und italienischen Konzepte der Migrationspolitik sind widersprüchlich. Notlagenszenarien wie die Stauung von Migrant_innen in kleinen Inseln und Dörfern werden künstlich geschaffen, um dann die Infrastrukturen systematisch zu überfordern.
Wir haben gestern mit Nicola Grigion über die Struktur der gegenwärtigen Migrationspolitik und über die aktuelle Situation gesprochen. Er schreibt für die Informationsplattform meltingpot, die mehrsprachig Nachrichten, Rechtshilfe und Hintergründe zum Thema Migration veröffentlicht. Sie ist zu finden unter www.meltingpot.org.

Autor: Johanna

Radio: RDL Datum: 06.04.2011

Länge: 07:41 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)