Dieser Erlass gibt vor, dass ganz Sachsen sämtliche Bäume an und auf Deichen gefällt werden müssen. Klingt rabiat – ist es auch. Angeordnet wurde er vom sächsischen Umweltministerium. Nach zwei extremen Wetterereignissen im letzten Jahr befand das Ministerium, dass es immer wieder zu solchen Ereignissen mit Schäden kommen könne. In einer Hauruck-Aktion hat das Ministerium beschlossen, dass an Sachsens Deichen somit Gefahr in Verzug sei, und im Alleingang wurde kurzerhand eine Art Notstandsgesetz erarbeitet. Ohne Einbeziehung von Parlament oder Umweltverbänden. Das ist gegen demokratische Regeln. Und genau deshalb wird jetzt gegen diesen Erlass geklagt. Der Leipziger Umweltverband Ökolöwe e.V. zieht vor's Verwaltungsgericht Dresden und hofft, dem Frevel so ein Ende zu setzen. Wie es aber überhaupt so weit kommen konnte – Claudia Laabs versucht, Klarheit in die nebulöse Geschichte zu bringen.
Der sächsische Tornado-Erlass (Baumfällungen an Leipziger Deichen)
Seit Monaten erregt er die Gemüter in Leipzig, seit letzter Woche ist er wieder in den Schlagzeilen: der sogenannte Tornadoerlass, auch Deicherlass genannt.

Autor: Claudia Laabs
Radio: RadioBlau Datum: 02.08.2011
Länge: 05:39 min. Bitrate: 320 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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