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Interview mit Carl Weissner über seine Freundschaft mit Bukowski, die amerikanischen Beat-Generation-Autoren und die Kunst des Übersetzens

Der Autor und Übersetzer Carl Weissner gilt längst selbst als Legende, und seine öffentlichen Lesungen sind berühmt.

Als Weissner mit dem Übersetzen anfing, hiess es schon bald: „Man merkt diesen Texten nicht mehr an, dass es Übersetzungen sind“ (FAZ).

Im Interview mit Focus-Kultur-Redakteur Alexander Sancho-Rauschel erzählt Carl Weissner von seiner langjährigen Freundschaft mit Charles Bukowski, von gelungenen und misslungenen deutschen Übersetzungen und von Bukowskis Verhältnis zum Punk.

Aber auch Querverweise auf die amerikanische Literaturgeschichte, die Autoren der sogenannten Beat Generation, auf Ginsberg, Burroughs und Ballard schüttelt Weissner, der mit all diesen Autoren bekannt war, locker aus dem Ärmel.

Als Übersetzer brachte Carl Weissner dem deutschen Publikum Texte William S. Burroughs, A. Ginsberg, Charles Bukowski, Nelson Algren, J. G. Ballard, Andy Warhol, Crumb, Frank Zappa und fast das gesamte Werk von Bob Dylan in der legendären Zweitausendeins-Ausgabe nahe.

Weissner wäre nicht Weissner, würde er dabei nicht noch gehörig über "langweilige" Texte lästern, über all das Geschreibsel, das einen nicht vom Hocker reisst und das schriftstellernde Bildungsbürgtum, dessen wohlkomponierte Werke, so Weissner, ähnlich spannend zu lesen sind wie die Gebrauchsanweisungen von Haushaltsgeräten...

Das Interview wurde am 28. Oktober 2009 im Freiburger Theatercafé geführt, einen Tag darauf hielt Carl Weissner im Theater Freiburg eine Lesung mit Gedichten und Briefen seines Freundes Bukowski, dem er als Literaturagent in ganz Europa zu Erfolg verhalf.

Am 24. Januar 2012 verstarb Carl Weissner unerwartet in seiner Wohnung in Mannheim, im Alter von 71 Jahren.

Autor: Alexander Sancho-Rauschel

Radio: RDL Datum: 30.01.2012

Länge: 29:09 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)