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Diskriminierende Erinnerungspolitik in Deutschland - Bundesregierung verweigert Entschuldigung für Völkermord

LÄNGE: 10:27 MINUTEN Bundesweit lagern Hunderte, wenn nicht Tausende Gebeine ermordeter Herero und Nama in Archiven, Sammlungen und Museen.

LÄNGE: 10:27 MINUTEN

Bundesweit lagern Hunderte, wenn nicht Tausende Gebeine ermordeter Herero und Nama in Archiven, Sammlungen und Museen. Etwa 20 Schädel aus der Berliner Charité wurden im Herbst letzten Jahres an eine Delegation von namibischen Parlamentariern der Opposition zurückgegeben. Es waren Nachfahren der Opfer des ersten Völkermords in der deutschen Geschichte, die die Knochen ihrer Verwandten heimholten. Im damaligen "Deutsch-Südwestafrika" (1884 - 1915), heute Namibia, fielen Hunderttausende Menschen den kaiserlichen "Schutztruppen" zum Opfer.

Der Besuch der namibischen Delegation erweckte eine Debatte im deutschen Bundestag zu neuem Leben: In einem Antrag verlangte die Opposition von der Bundesregierung eine Entschuldigung für die Kolonialverbrechen. Ausserdem muss es Anspruch auf Schadensersatz geben. Mit Bildungsarbeit und der Überarbeitung von Schulbüchern soll das vorherrschende Afrikabild grundlegend überdacht werden...

RDL sprach mit Christian Kopp von Berlin Postkolonial über den Ausgang der Abstimmung am vergangenen Donnerstag. Die Initiative ist nur eine in dem breiten Bündnis von Nicht-Regierungsorganisationen, wleches die Entscheidung des Bundestags kritisiert.

Die Kampagne zu finden auf http://www.restitution-namibia.de

Der vorhergehende Beitrag „Ein kleines Wunder - Antrag im Bundestag zur Anerkennung des Völkermords in Deutsch-Südwestafrika" findet sich auf http://freie-radios.net/47201.

Autor: Meike

Radio: RDL Datum: 27.03.2012

Länge: 10:27 min. Bitrate: 187 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)