Dort gab es dieses Jahr eine medial begleitete Gedenkfeier, bei der sich auch der DDR-traumatisierte und selbsternannte Bürgerrechtler Joachim Gauck in Szene setzen konnte. Jedoch gab es bereits ein Jahr vor Rostock-Lichtenhagen, zwischen dem 17. und 23. September 1991, ähnliche Vorfälle im sächsischen Hoyerswerda. Auch dort griffen Neonazis Wohnheime von VertragsarbeiterInnen und Flüchtlingen an, was von einem applaudierendem Bürgermob begleitet wurde. Dieses Jahr wird zum 21. Jahrestag eine Demonstration in Hoyerswerda unter dem Motto "Keine Ruhe für Hoyerswerda" stattfinden, um an dieses Pogrom zu erinnern. Veranstaltet wird die Demo von der Kampagne "Rassismus tötet" und der "Initiative Pogrom 91".
RDL sprach mit Mathias, dem Pressesprecher der Initiative Pogrom 91, über die Geschehnisse von 1991 und ihre Aufarbeitung - oder besser gesagt, den Mangel eben daran.
Weitere Informationen hier: http://pogrom91.tumblr.com/
Das rassistische Pogrom in Hoyerswerda von 1991 - Rückblick und mangelnde Aufarbeitung heute
Wie vor ein paar Wochen auch in den Mainstream-Medien zu lesen und hören war, kam es vor 20 Jahren in Rostock-Lichtenhagen zu massiven rassistisch motivierten Übergriffen auf Asylsuchende und vietnamesische VertragsarbeiterInnen, die darin gipfelten, dass das als "Sonnenblumenhaus" bekannt gewordene Wohnheim in Brand gesetzt wurde.

Autor: Simone
Radio: RDL Datum: 21.09.2012
Länge: 09:49 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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