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Wirtschaft

Politische Debatte über Werkverträge - Das Parlament als Bühne des Klassenkampfs von oben

Immer mehr Arbeitnehmer finden sich auf Werkvertrags-Arbeitsplätzen wieder, den am schlechtesten bezahlten Jobs.

Das erlaubt den Unternehmen, den offiziellen Mindestlohn noch einmal kräftig nach unten zu drücken, und bietet ihnen neue Freiheiten zur Anstellung von Arbeitskräften ohne jede Beschäftigungsverpflichtung.
So geht er, der Klassenkampf von oben. Die Kapitalisten nehmen an den von ihnen geschaffenen und vom Staat verrechteten prekären Arbeitsverhältnissen Mass. Sie nutzen die Freiheiten, die ihnen die staatlichen Regelungen mit ihren Erlaubnissen bieten, und unterlaufen die Beschränkungen, die sie in den rechtlichen Bestimmungen des Billiglohnsektors ausmachen. So setzen die Kapitalisten die rechtlich verbindlich gemachte Niedriglohngrenze neuerlich ausser Kraft.
Im Rahmen einer neulich erfolgten parlamentarischen Debatte wurde dieser Klassenkampf von oben durch die Regierungskoalition geführt: 1. Ist dieses Lohndumping nicht der Rede wert, da nur Einzelfälle, 2. Handelt es sich dabei so recht besehen um eine soziale Errungenschaft für Lohnabhängige, da wir dadurch „so erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt sind“. Deshalb fallen die Klagen über die zunehmenden Lohndumping-Methoden auf die Ankläger zurück: Nicht die kritisierten Zustände, die Kritiker sind kritikabel.

Autor: GegenStandpunkt

Radio: frs Datum: 16.10.2012

Länge: 13:41 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)