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Protest of Choucha-camp-refugees in Tunisia

Protest der Geflüchteten aus dem Choucha-Camp in Südtunesien: Am Montag, am 28.1., kamen etwa 100 Menschen aus dem vom UNHCR errichteten Flüchtlings-Camp in Choucha nach Tunis.

Protest der Geflüchteten aus dem Choucha-Camp in Südtunesien:
Am Montag, am 28.1., kamen etwa 100 Menschen aus dem vom UNHCR errichteten Flüchtlings-Camp in Choucha nach Tunis. Sie gehören zur Gruppe derer, die den Flüchtlings-Status nach der Genfer Flüchtlingskonvention nicht erhalten haben. Seit Oktober 2012 erhalten sie keine Nahrung und keine medizinische Hilfe mehr in Choucha. Das Camp liegt in der Wüste, nahe der Grenze zu Libyen, einige Kilometer von der nächsten Stadt Ben Gardane entfernt. Einge der Jüngeren suchen Arbeit im Süden des Landes, sind jedoch mit der Armut des Südens konfrontiert: Auch Tunesier*innen verlassen den Süden, in der Hoffnung, im Norden des Landes Arbeit zu finden. Das Camp wurde vor 2 Jahren gegründet, als vor allem schwarze Migrant*innen vor dem Krieg aus Libyen nach Tunesien flohen. Seitdem wurden die Anträge auf den Flüchtlings-Status vom UNCHR geprüft. Die meisten Menschen konnten durch Resettlement-Abkommen das Camp verlassen. Auf diese Weise wurden im September 2012 auch knapp 200 Menschen aus Choucha in Deutschland aufgenommen. Die verbliebenen und nicht als Flüchtlinge anerkannten Menschen aus dem Choucha Camp demonstrierten am Montag, am 28.1., auf dem Platz der Menschenrechte in Tunis, um auf ihre ausweglose Lage und die als ungerecht empfundene Selektion aufmerksam zu machen. Im Gegensatz zu Landsleuten und Familienmitgliedern, die das Camp und das Land verlassen konnten, sehen sie weder einen Weg nach vorn noch zurück. Im Juni soll das Camp geschlossen werden. Sie fordern vom UNHCR eine Lösung: Sicherheit für Leib und Leben. Und Perspektiven für ihre Zukunft.

Autor: Lisa Janotta & AL

Radio: coloradio Datum: 29.01.2013

Länge: 06:02 min. Bitrate: 84 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)