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"Das Nazistück" - zu realistisch für die Bühne?

Im Spinnwerk in Leipzig hatte vor kurzem ein Theaterstück Premiere, dass nun für Aufsehen sorgt.

Das "Nazistück". Ein Stück über die Neonaziszene in Leipzig und darüber, wie viel Nazi in jedem von uns steckt. "Das Nazistück" bringt die neonazistische Ideologie in reinster Form auf die Bühne. Der Neonazismus wird weniger künstlerisch überhöht als vielmehr wirklichkeitsgetreu abgebildet. Und das so realistisch, dass das Centraltheater Leipzig das Stück nicht mehr verantworten will. Es wurde nach der Premiere abgesetzt. Laut der Leitung des Centraltheaters sei das Stück zu nah dran am Thema und damit deplatziert im Theater. Dem Stück fehle eine künstlerische Verfremdung und eine Distanzierung des Ensembles vom Neonazismus. Den Zuschauern und Zuschauerinnen würde damit zu viel Selbstreflektion zugemutet. So die Begründung der Leitung des Centraltheaters. Doch worum geht es in dem Stück und in der Diskussion darum wirklich? Darüber haben wir mit dem Dramaturg und Leiter des Nazistücks, Gregor Zocher, gesprochen.


Zu einer Stellungnahme über die genauen Gründe war das Centraltheater auf Nachfrage von Radio Corax nicht bereit und verwies lediglich auf die Pressemitteilung. Demnach fände aus Sicht der künstlerischen Leitung des Centraltheaters im Kontext der Inszenierung rechtsradikales und antisemitisches Gedankengut weder eine hinlängliche künstlerische Reflexion, noch sei eine unmissverständliche Distanz zum Gegenstand "alltäglicher Rassismus und rechtsradikale Ideologie" in ausreichendem Masse erkennbar.


Info: Interview ist bei etwa 14 Minuten teilbar.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 25.02.2013

Länge: 28:01 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)