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Manif pour tous - Demo für Alle gegen Ehe für alle-Gesetz: echte Vielfalt und Offenheit oder schlaue katholisch-konservative Kommunikation?

Die sog. "Demo für Alle" gegen den französischen Gesetzentwurf, der homosexuellen Paaren das Recht auf Ehe und Adoption öffnen soll, überraschte allerseits am Sonntag 24.3.2013, indem sie erneut zwischen 300 000 (Polizei) und 1,4 Mio (Veranstalter) DemonstrantInnen in Paris versammelte.

Das schon zum dritten Mal innerhalb von 4 Monaten, obwohl der Gesetzentwurf schon in der Nationalversammlung verabschiedet wurde und nun bald im Senat wahrscheinlich auch verabschiedet wird. Die "Demo für alle" gibt sich einen menschlichen und homophilen Antlitz und stellt sich als eine breite Bewegung unabhängig von Parteien und Religion. Um diese jüngste Demo herum wurden mehrere Untersuchungen durch französische JournalistInnen durchgeführt, um zu bestimmen, wer genau hinter dieser Demo steht. Ein Journalist von Le Monde kam nach aufwendiger Recherche in einem Artikel vom 21.3. zu dem Schluss, dass unter den vielen koordinierenden Vereinen viele faktisch inexistent sind. Bei den restlichen Vereinen bemerkte er, dass - trotz der ausgehängten Vielfalt an Religionen, Experten und Interessengruppen - letzten Endes eine grosse Mehrheit direkt von der katholischen Kirche, von katholisch engagierten Personen kommen, und andere wiederum von radikaleren (traditionalistischen und rechtsextremen) Bewegungen kommen. In einem Interview mit Demo-Sprecher und (pro-life) Alliance Vita-Delegierte Tugdual Derville wollte RDL wissen, wie sich die Bewegung versteht und wie es mit Religion(en) und Kirche(n) zusammenhängt.

Autor: Matthieu

Radio: RDL Datum: 28.03.2013

Länge: 08:12 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)