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Fehlerhafte Statistik zur Armutsmigration aus Osteuropa - die Folgen sind politische Panikmache

Anfang diesen Jahres hat eine Meldung des deutschen Städtetages für Aufsehen gesorgt. "Die Kommunen in Deutschland seien mit der wachsenden Armutszuwanderung aus Rumänien und Bulgarien allein gelassen." hiess es.

Den Beleg für die steigende Armutszuwanderung aus Osteuropa sah der Deutsche Städtetag in Zahlen des Statistischen Bundesamtes, das den Zuzug aus Bulgarien und Rumänien erfasst hat. Bundesinnenminister Friedrich reagierte auf diese steigenden Zahlen mit der Forderung nach einem härteren Vorgehen gegen die Armutsmigration aus Rumänien und Bulgarien. Die angebliche Ausnutzung der deutschen Sozialsysteme durch zuziehende Menschen aus Osteuropa müsse laut Friedrlich verhindert werden, notfalls eben mit gezielten Einreisesperren. So diente die Statistik der Diskussion und Legitimation um eine Verschärfung der Einreisebedingungen. Doch kurz nach der Veröffentlichung der Statistik wurde bekannt: Die Belegzahlen, die der Deutsche Städtetag für diese Behauptung benutzt hatte, waren so nicht korrekt. Bzw. die Interpretation der Zahlen war fehlerhaft. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung hat die Statistik neu interpretiert und kam zu einem ganz anderen Ergebnis wenn es um die Armutsmigration aus Osteuropa geht. Sie wurde daraufhin zur "Unstatistik" für den Monat Februar ernannt. Wir sprachen mit Prof. Dr. Thomas K. Bauer vom Institut für Wirtschaftsforschung über diese Unstatistik und fragten ihn, wer eigentlich ein Interesse daran hatte die Armutsmigration aus Osteuropa zu erheben.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 16.05.2013

Länge: 09:41 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)