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Die Metro-Gruppe und der Arbeiterschutz in Bangladesch: Umfrage vor dem Freiburger Kaufhof

Nach dem besonders tödlichen Einsturz eines Fabrikgebäudes Ende April bei Dhaka in Bangladesch (über 1100 Tote und mehrere Tausend Verletzte) und wiederholten Grossbränden in anderen Fabriken dieses Landes(Ende 2012 und am 8. Mai 2013) fangen die weltweit grössten Handelsketten endlich an, ein Abkommen der Nichtregierungsorganisation Clean Clothes Campaign (CCC, auf deutsch Kampagne für Saubere Kleidung)zu unterschreiben. Viele Handelsketten haben das Abkommen unterzeichnet - die allermeisten davon leider erst unter öffentlichem Druck nach dem Fabrikeinsturz.

Dieses Abkommen sieht insbesondere einen besseren Arbeiterschutz vor, eine echte unabhängige Kontrolle der Durchsetzung des Abkommens und ein Recht auf Streik für den Fall, dass die Firmen gegen das Abkommen verstossen.

Nach Informationen des Spiegel-Online am 17. Mai gehört die Gruppe Metro, die u.a. Kaufhof und Real besitzt, zu den wenigen Handelsketten in Deutschland, die sich definitiv weigern, das Abkommen zu unterschreiben. Gründe wären, dass sie ihre Klamotten von "nur 42" Textilfabriken in Bangladesch beziehen, und dass sie bereits Mitglied einer wirtschaftsgetriebenen Initiative zur Verbesserung der Sozialstandards sind, die Business Social Compliance Initiative (BSCI)... eine Initiative, die weder verbindlich ist, noch zu wirklich unabhängigen Kontrollen führt.

Vor dem Kaufhof in der Freiburger Innenstadt wollte Radio Dreyeckland von den Kunden wissen, ob sie auch so wenig Wert auf Arbeitsbedingungen in Bangladesch legen... oder ob die Metro-Gruppe irrt, wenn sie sich als internationale Schlepperin des Arbeiterschutzes gibt.

Autor: Matthieu

Radio: RDL Datum: 22.05.2013

Länge: 06:21 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)