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Ein Ausdruck der Repression gegen Besetzungen und Antirassismus: Räumung des Asilo occupato in Turin

Am frühen Morgen des 7. Februar begann in Turin die Räumung des anarchistischen Zentrums „Asilo“.

Es war seit 1995 besetzt. Fünf Aktivist*innen kletterten aufs Dach, wo es ihnen gelang, den ganzen Tag und die folgende Nacht auszuharren. Am 8. Februar wurde das Asilo dann endgültig geräumt. Bei der Räumung wurden sechs Personen festgenommen und sitzen seither in Untersuchungshaft – mit dem Vorwurf der subversiven Vereinigung. Seither gab es eine Reihe von Solidaritätskundgebungen, weitere Repression dagegen und eine bemerkenswerte Hetze, die bis zum Ruf eines Lega-Politikers nach "ein bisschen Diaz-Schule" reichte.

Die Räumung des Asilo ist im Kontext dieser lokalen und nationalen Politik der Härte zu sehen. Nicht nur mit Salvinis neuem Sicherheitsgesetz stehen u.a. Räumungen ganz oben auf der Tagesordnung – sei es die von autonomen Zentren oder von Roma-Camps. Und die Festnahmen stehen ausserdem im Kontext der Repression gegen antirassistische Politik. Der Vorwurf der „subversiven Vereinigung“, der den Inhaftierten gemacht wird, soll im Zusammenhang einer Kampagne gegen Abschiebegefängnisse stehen, die im Asilo einen wichtigen Anlaufpunkt gefunden hatte.

Über diese Hintergründe sprach Radio Blackout, das freie Radio in Turin, am 8. Februar – noch während das Dach besetzt war - mit dem Rechtsanwalt Gianluca Vitale. Wir veröffentlichen eine leicht gekürzte und übersetzte Fassung.

Autor: Radio Blackout/ Johanna RDL

Radio: RDL Datum: 28.02.2019

Länge: 05:04 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)